Das Thema MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) beschäftigt uns auch immer wieder, wie bereits in unserem Bericht 2012. Jetzt hat Herbaria eine Umfrage gestartet, an der wir uns sehr gern beteiligen. Wir bitten um ihre zahlreichen, vielfältigen Meinungen und eigenen Erfahrungen bei der Beantwortung der unten stehenden Fragen.
Fakten zum MHD
Allein in Deutschland werden jedes Jahr ca. 20 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Ein Grund hierfür ist das Mindesthaltbarkeitsdatum – kurz MHD.
Wenn das MHD eines Lebensmittels beim Hersteller oder im Laden überschritten wird, kann und darf das Produkt nicht mehr verkauft werden! (Livona Anmerkung: Stimmt nicht ganz! Die Verantwortung für ein qualitativ einwandfreies Produkt geht nach Ablauf des MHD vom Hersteller auf den Händler über. Das scheuen die meisten Händler!)
Auch für viele Verbraucher ist ein überschrittenes MHD die Aufforderung, das Produkt zu vernichten. Darüber, ob das Produkt noch genießbar ist, sagt das MHD leider meist nichts aus.
Herbaria Fragen zum MHD
– Benötigen Sie ein MHD?
– Was sagt ein abgelaufenes MHD für Sie aus und was ist die Konsequenz?
– Was denken Sie würde passieren, wenn Herbaria beschließt kein MHD mehr auf Gewürze zu drucken?
– Was sagen Sie dazu?
Nach dem Motto „Save the Food“ will Herbaria der Lebensmittelvernichtung entgegensteuern und die Verbraucher wieder selber entscheiden lassen, ob Produkte noch genießbar sind.
Livona und das MHD
Wir möchten ihrer Meinung nicht vorgreifen, aber an drei Beispielen zeigen, was mit Lebensmitteln passieren kann, wenn das MHD überschritten ist.
Bei Gewürzen verwenden wir oft solche, bei denen das MHD bereits überschritten ist. Wir haben mal im Küchenregal gestöbert und sind fündig geworden. Das Herbaria Wunderhuhn in der Mühle hat ein MHD von 07/2009! (ich habe mich nicht vertippt), es ist nicht verdorben, lässt sich immer noch mahlen und auch der Fenchelduft ist noch recht intensiv. Trüffelglück, auch von Herbaria, weist ein MHD von 11/2012 aus. Auch diese Bio-Gewürzmischung ist noch einwandfrei, nicht verklumpt und weist noch den typischen Trüffelduft und Geschmack auf.
Vom Bio Planète Mandelöl geröstet waren wir besonders überrascht. Kürzlich brauchten wir ein Nussöl und hatten nur noch das Mandelöl da, mit einem MHD von 08/2010 (altes Design). Uns war klar, dass ein Nussöl mit diesem MHD jetzt mit Sicherheit ungenießbar ist. Aber wir mussten uns eines besseren belehren lassen. Nach Sichtkontrolle (das Öl ist klar, nichts flockt) und einem Geschmackstest (es ist nicht bitter und auch nicht ranzig), haben wir es verwendet. Es schmeckte immer noch lecker und hat unserem Essen den richtigen Geschmackskick gegeben.
Gelagert wurden die Gewürze ganz normal im Gewürzregal in der Küche. Das Mandelöl war in einem Karton verpackt ebenfalls in einem Küchenregal.
Diese drei Beispiele kann man sicher nicht verallgemeinern, deshalb sind Sie jetzt gefragt.
Wir freuen uns auf ganz viele Kommentare.
Ich vertraue auf Aussehen, Geruch und Geschmack. Auch Quark z.B. habe ich neulich ein Glas geöffnet, das schon 3 Wochen abgelaufen war und es war einwandfrei.
Aber auch mein Mann ist da zurückhaltender und sagt mal so Sachen wie: „Du, das Backpulver ist auch schon 2 Monate abgelaufen…“ Er würde es aber nicht einfach wegschmeißen, ohne mich zu fragen 😉
Danke für deinen Kommentar, die armen Männer wieder :)! Wir fragen einfach zu wenig nach und sind Gewohnheitstiere ne -menschen. Aber unbedingt dran bleiben und mit abgelaufenem Backpulver einen besonders leckeren Kuchen backen… Dein Blog ist übrigens recht interessant, da schau ich sicher wieder vorbei!
Sollte doch einmal in meiner Küche etwas sein MHD ungenutzt überdauern, dann verlasse ich mich auf meinen Geschmacks- und Geruchssinn. Ich werfe wegen eines MHDs keine noch guten Lebensmittel weg ! Vorallem bei Dingen wie Salz finde ich es reichlich sinnfrei ein MHD aufzudrucken.
Das sehe ich genau so!
Birgit, wenn das Trüffelglück bei Euch nicht aufgebraucht wird …. melde ich mich zum Tauschen an. Bei uns geht nichts mehr ohne … 😉
Da geht bestimmt was!
Ich verwende kaum Lebensmittel, die „abgelaufen“ sind, aber aus dem einzigen Grund, weil ich die Dinge so kaufe, wie ich sie verbrauche. Also steht meistens wenig lange rum. Selbst Gewürze lagern in meiner Küche nicht lange. Ist doch mal was drüber, bin ich recht unempfindlich und kann einschätzen, ob die Lebensmittel theoretisch noch gut sind, weil ich in etwa weiß, wie sie bei mir gelagert wurden. Alles was trocken und gut verpackt ist, klar, kein Problem, hält sich viel länger, als drauf steht.
Ganz auf einen Richtwert, was die Haltbarkeit von Lebensmitteln angeht, zu verzichten, finde ich nicht sinnvoll. Ich denke, dann wirft man „vorsichtshalber“ die Sachen trotzdem weg. Ein Datum, wann die Dinge produziert bzw. verpackt worden sind, müsste zumindest drauf, und ein Hinweis zur richtigen Lagerung. Wenn gar nichts mehr draufsteht, wird das meiner Meinung nach wenig helfen. Die Unempfindlichen werden es wie gewohnt handhaben und die „Wegschmeißer“ werfen dann erst Recht weg.