Eier gehören zum christlichen Ostern, wie der Baum zum Weihnachtsfest. Zu keiner Zeit des Jahres werden so viele Eier gegessen, wie beim Anbruch des Frühjahrs. Doch warum ist das so? Eier gibt es das ganze Jahr über, Ostern nur eben zusätzlich noch in Bunt, verkocht und verbacken beim feierlichen Festmahl, bei dem der Eierlikör nicht fehlen darf.
Quellen verweisen auf unterschiedliche Traditionen und Bräuche. Es finden sich Nachweise für das Ei als Jahrtausende-altes Symbol für Fruchtbarkeit und Auferstehung, dass schon in vorchristlicher Zeit als Grabbeigabe diente. (Der älteste Fund eines bemalten Vogeleies stammt aus dem vierten Jahrhundert.) Es finden sich Hinweise, dass die Sitte, an Ostern Eier zu verschenken, auf eine mittelalterliche Bezahlung des Pachtzinses mit Eiern am Gründonnerstag zurückgeht.
Ein weiteres Indiz: Eier gehören zu den Nahrungsmitteln, die zur Fastenzeit, Ostern endend, nicht gegessen werden durften. Damit die Eier nicht verdarben, wurden sie von den Bauern hartgekocht und zur Unterscheidung von den Frischen eingefärbt. Andere Quellen verbinden das christliche Ostern mit dem jüdischen Pessach-Fest bei dem zum Seder-Mahl Eier gehören. Auch die germanische Liebesgöttin Ostera wird bei der Deutung des Eies als Fruchtbarkeitssymbol bemüht. Was daran Ammenmärchen sind, oder nicht, möchte Livona an dieser Stelle nicht entscheiden. Aber wir bleiben dran… Was sich aber mit Bestimmtheit sagen lässt ist, dass als Versinnbildlichung des Blutes Christie Eier europaweit hauptsächlich rot gefärbt wurden. In Osteuropa färbt man als Zeichen der Kostbarkeit zusätzlich golden.
Im Kunstgewerbe hat sich das Verzieren und Bemalen von Ostereiern zu einem bedeutenden Handwerk entwickelt, bei dem die Schöpfungskraft keine Grenzen kennt. Ansonsten hat sich, wie vieles Andere bei ursprünglich christlichen Festen, auch das Ei international von traditioneller Symbolik gelöst und hat Bedeutung als Brauch im familiären Rahmen gewonnen. Gerade Kinder finden Gefallen daran, Eier nach allen Regeln der Kunst oder des Kitsches zu verzieren. Der Markt hat schon längst darauf reagiert und den Handel mit Produkten zum Malen und Bekleben von Hühnereiern überschwemmt. Doch bei vielen Produkten heißt es genauer hinzuschauen, nicht alle sind unbedenklich für die Gesundheit. Zudem ist es meist gar nicht nötig, auf die teilweise recht preis-intensiven chemischen Mittel der Industrie zurückzugreifen. Die Natur hält doch Einiges an günstigen und im Resultat nicht zu verachtenden Hausmitteln bereit, damit es schön bunt wird im Osternest.
Im nächsten Jahr vielleicht auch mal ganz darauf zu verzichten, ist zumindest eine Überlegung wert. Denn das um Ostern noch mal aufgestockte Überangebot an Hühnereiern kann schon bedenklich stimmen.
Unsere Beiträge rund um das Thema „Ostern“:
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Heute teste ich das Bio-Osterbrot der Bucheckchen Bäckerei und Konditorei Heller aus Dresden, die einzige Bäckerei der Stadt, die Osterbrot in Bioqualität herstellt. …
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Osterbrot ist ein leckeres Gebäck aus Hefeteig, das geschmacklich dem Christstollen sehr nahe kommt. Im Teig wird allerdings auf typisch weihnachtliche Gewürze, Zitronat und Orangeat verzichtet. Dafür wird das Gebäck österlich verziert. Selbstgemacht ein ideales Geschenk! …
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Ponchito – die Bio-Überraschung im Ei
Bei Ponchito, dem Bio-Überraschungsei, stellt sich mir die Frage, ob alles, was sich gut verkauft, unbedingt im auf „Bio“ imitiert werden muss. …
Bio-Eierlikör im Test
Für unseren Test habe ich drei verschiedene Eierliköre in Bio-Qualität ausgewählt. Einmal den Bio-Eier-Liqueur von Dwersteg , den Bio-Eier-Likör von Rothe und den KikeriKirsch von Humbel. Als Gläser dienten uns (mir und meinem Mann) … …