Immer mal wieder hatte ich von der Jackfrucht als Fleischalternative gehört und bereits in einigen Bio-Läden gesehen. Bei meiner letzten Bestellung von Bio-Hanf-Produkten bei Govinda (die Dosen gibt es dort aktuell leider nicht mehr) bin ich wieder über die Bio-Jackfrucht gestolpert und habe mal eine Dose Jacky F.. Jackfrucht mitbestellt. Die stand jetzt schon ein Weile in unserem Vorratsregal und lächelte mich immer wieder an. Jetzt habe ich mich endlich ausführlicher mit ihr beschäftigt und meine Dose mit junger Bio-Jackfrucht in Salzlake ganz einfach zubereitet.
Bio-Jackfrucht – Herkunft + Philosophie
Die Jackfrucht ist in Sri Lanka zu Hause, wo man diese riesigen Früchte wohl überall sehen kann, „egal ob es am Straßenrand, beim Dschungeltrekking oder mitten auf dem Acker ist“ heißt es in einem Blogbeitrag auf Jacky F.. Riesig deshalb, weil so eine Jackfrucht, die hoch oben in Bäumen wächst, im ausgewachsenen Zustand bis zu 50 kg auf die Waage bringen kann.
Sie kommt sehr vielfältig zum Einsatz, angefangen von der jungen Frucht, wie bei mir in der Dose (als gute Alternative zu Fleisch) bis zur süß-saftigen gelben Jackfrucht, die gern als Nachtisch serviert wird. Bei Jacky F. hat „Frau“ sich auf die jungen grünen Jackfruits spezialisiert.
„Frau“, weil hinter Jacky F. Julia Huthmann steht, die 2013 nach Sri Lanka gegangen ist, dort länger gelebt und auch alle Vor- und Nachteile der Jackfrucht intensiv durchlebt hat, wie sie schreibt. Auch sonst hat sie in Sri Lanka viel erlebt, woraus sie für sich eine Mission entwickelt hat: „Ich kann nur für mich sprechen und denke, dass wir wieder mehr Menschlichkeit in unser Wirtschaften bringen müssen. Schließlich muss die Wirtschaft dem Menschen dienen, wie schon bereits der Alnatura-Gründer Götz Rehn sagte.“ Das versucht sie mit der Jackfrucht in Bio-Qualität, fair produziert, in Dosen abgefüllt und per Schiff nach Deutschland geschickt.
Im Oktober 2016 traf dann die erste Ladung Bio-Jackfrucht von Jacky F. im Hamburger Hafen ein. Damit ist sie, nach ihrer Aussage, die Erste, die Bio-Jackfruit direkt von Sri Lanka nach Deutschland bringt. Noch mehr interessante Infos über die Jackfrucht findet Ihr auf dem Blog von Julia.
Bio-Jackfrucht – Aussehen, Konsitenz, Geschmack
Meine Dose enthält 400 g Jackfrucht in Salzlake, davon 225 g Fruchtfleisch. Nach dem Öffnen erinnert mich die Frucht mit ihren dünnen, aneinander gepressten runden Fruchtfleischscheiben, in Farbe und Aussehen an Tunfisch im eigenen Saft.
Als meine junge Bio-Jackfrucht dann komplett in der Schüssel liegt, hat sie etwas von eingelegter Artischocke bis auf die Farbe, die erinnert eher an helles Geflügelfleisch. Das Fruchtfleisch ist weich, faserig und die einzelnen Schichten lösen sich leicht voneinander.
Nun geht es ans Verkosten. Ganz zart, leicht säuerlich und recht saftig kommt die Jackfrucht daher, liegt sie doch in mit Meersalz und Limettensaft gewürztem Wasser. Entsprechend ist auch der Geschmack leicht würzig und etwas säuerlich, ganz ähnlich einer eingelegten Artischocke. Denke ich mir mal das Salz und den Limettensaft weg, hat meine Bio-Jackfrucht einen sehr neutralen Geschmack, was von Vorteil sein kann, wenn Ihr eine bestimmte Geschmacksrichtung bevorzugt.
Jacky F. Bio-Jackfrucht – Zubereitung
Nun habe ich mir überlegt, zu welchem einfach zuzubereitenden Gericht ich die Jackfrucht verarbeiten kann. Nach einem Blick in der Kühlschrank war klar, es gibt eine Gemüsepfanne mit Bio-Jackfrucht. Als Gemüse standen mir rote Paprika, Gurke und Kohlrabi zur Verfügung. Den Kohlrabi habe ich am Ende weg gelassen, weil die Portion sonst zu üppig geworden wäre.
Auf dem Foto hier seht Ihr, wie meine Gemüsepfanne mit Bio-Jackfrucht am Ende aussah, sie war schnell aufgegessen und hat mir auch gut geschmeckt. Das ausführliche Rezept findet Ihr auf unseren Rezeptseiten.
Ergänzung vom 04. Mai 2018
Als Adina meinen Text las, hatte sie gleich noch ein paar interessante Fragen zu meinem Bericht.
„Mich würde noch interessieren, wie sich die Frucht bei der Zubereitung verhalten hat.“
Ließ sie sich gut braten (so aus der Dose ist sie bestimmt sehr wässrig) und würzen?
Ja, nach dem Abtropfen war sie kaum noch wässrig. Außerdem ist die Jackfrucht zwar weich, ihre fleischartige Konsistenz hält sie gut zusammen. Sie wird beim kurzen Braten nur nicht so knusprig.
Musstest Du stark würzen, damit es nach was schmeckt?
Ja, die Jackfrucht ist sehr wenig Eigengeschmack, da ist intensives würzen angesagt, je nachdem wie sie verarbeitet wird.
Wie war die Konsistenz nach dem Braten?
Die hat sich durch das Braten nicht verändert, sie ist weder matschig geworden noch zerbröselt.
Hast Du sie Jemandem vorgesetzt, der nicht wusste, was er isst?
Ja, es war ein Fleischesser, der war der Meinung, kann man essen. 🙂
Für alle, die eine Fleischalternative für ihre Speisen suchen, ist die Bio-Jackfrucht sicher eine recht gute Alternative zu Tofu und Co.
Habe ich Euch neugierig gemacht, dann probiert die Jackfrucht doch einfach selbst aus, ich bin auf eure Meinung gespannt.
Bio-Jackfrucht – Die Daten
Hier noch ein paar „Technische Daten“ zur Bio-Jackfrucht. Sie hat, mit 22 kcal je 100 g, sehr wenige Kalorien, fast keine Kohlenhydrate (< 0,5 g/100 g) und verfügt über 6,6 g Ballaststoffe und 1,2 g Eiweiß je 100 g. Die Jackfrucht ist für eine kalorienbewusste Ernährung demnach sehr gut geeignet.
Zutaten: Jackfrucht*, Wasser Meersalz, Limettensaft*, * aus kontrolliert biologischem Anbau, vegan, glutenfrei
Preis: 3 Dosen a 400 g Füllmenge = 11,50 Euro (im Jacky F-Shop)
Hersteller: Api Jamu GmbH, Geschäftsführerin: Julia Huthmann
Herrenstr. 14 a, 21698 Harsefeld
Telefon: +49(0)41648700997
E-Mail: jackyf@jackyf.de
Internet: www.jackyf.de
Erhältlich: z. B. im gut sortierten Bio-Laden, in vielen Bio-Supermärkten oder online im Jacky F.-Shop
Fotos: © Julia Huthmann, Livona – Birgit Ittershagen-Hammer
Ich bin der Seniorchef eines Bioladens in Bad Ischl (A) den jetzt meine Tochter führt. Ich entdeckte die Jackfrucht bei Ihr im Laden in der Dose. Ich nahm sie mit und hatte zuerst keine Ahnung von dieser Frucht. Meine Frau und ich leben seit längerem Vegan daher machte mich diese Frucht neugierig. Einen Monat stand die Dose im Küchenschrank. Heute habe ich sie dann verkocht. Genial einfach, Jackfrucht aus der Dose in ein Sieb und mit Wasser nachgespült, abtropfen lassen. Jackfrucht würfelig geschnitten, eine kleine Zwiebel in kleine Stücke geschnitten, Jackfruchtwürfel in Öl angebraten (Ölsorte je nach Geschmack) dann den Zwiebel mitgebraten mit ein Paar klein geschnittenen Pilzen, Essig mit Wasser verdünnt und anschließend darübergegossen und ein Lorberblatt dazugelegt, dann zirka mit kleiner Flamme 10 Minuten weiterköcheln lassen. Für die Soße: 250ml Wasser mit Soßenbinder und etwas Gemüsebrühe vermengt, kalt angerührt und erhitzt, diese Soße mit der bereits gedünsteten Jackfrucht vermengt, gewürzt mit Salz, Pfeffer, Thymian Majoran, etwas Zitronensaft, und ein Currygewürz, fertig. Dazu gebratene Knoblauchnudeln ( die Nudeln waren vom Vortag übrig geblieben). Trotz des langen kochens war die Jackfrucht nicht zerkocht. Meiner Frau und mir hat es geschmeckt. Ich muss wohl im Laden so etwas kochen und den Kunden zur Verkostung anbieten. Der Bioladen heißt: VOTIV Bio Marktplatz. Mailadresse: logisch@votiv-bio.at
Hallo Stefan, danke für das tolle Rezept. Gibt es davon ein Foto? Gern würde ich es dann in unserer Rubrik vegane Rezepte veröffentlichen.