Auch wenn die Grillsaison noch nicht so recht begonnen hat, wollte ich mich schlau machen, wenn es darum geht, umweltbewusst und genussvoll zu grillen. Dazu befragte ich Grillfachmann Carsten Moritz, Inhaber des Grill-Resort in Dresden, dem ersten Grill-Fachhandel in Sachsen. Etwas versteckt im Untergeschoss der Centrum-Galerie in Dresden entdeckte ich Herrn Moritz mit seiner großen Auswahl an Marken Grillgeräten.
Grillen – Was macht den Unterschied?
Noch bevor ich ihm eine Frage stellen konnte, nahm mich Carsten Moritz, der vor Wissen zum Thema nur so sprüht, direkt in die Zange: „Ist Ihnen klar, was beim direkten Grillen passiert? Das Grillgut wird von unten gegart, das Fett tropft nicht nur beim Wenden in die Glut und setzt schädliche Dämpfe frei.“ Sicher, so will ich natürlich nicht grillen! Was ist mir also wichtig beim Grillen:
- Möglichst wenig Grillkohle, Briketts oder ähnlichen verbrauchen
- Umweltfreundlichen Grillanzünder verwenden
- Keine unnötige Hitze an die Umgebung abgeben
- Ein optimales Verhältnis von Grill-Temperatur und Garprozess finden
- Keine schädlichen Dämpfe entstehen lassen
- gesunden Grillgenuss mit Familie und guten Freunden
Zu meiner Erleichterung, haben sich Grillhersteller schon lange Gedanken darüber gemacht und z.B. einen kugelförmigen Grill entwickelt, der nicht nur einen Deckel mit Thermometer besitzt, sondern auch einen Rost für Grillgut, einen für die Kohle und dazwischen eine halbmondförmige Abtropfschale für das Fett. Außerdem natürlich oben und unten regulierbare Belüftungsschlitze. Ich schaue mir einen solchen Grill, den Outdoorchef Rover 480 an und bin schon ziemlich beindruckt, wie durchdacht der konstruiert ist. Man kann den Grill auf der einen Hälfte mit etwas Holzkohle füllen, die man z.B. vorher mit einem Stück Kohleanzünder in einem Anzündkamin zum Glühen gebracht hat, dreht die Auffangschale über die Kohle, legt sein Grillgut auf den Rost, Deckel drauf und etwas Geduld mitbringen.
Indirektes Grillen mit Kohle oder Gas
Um einen entspannten Grillnachmittag oder -abend zu genießen, sollte ich mir auch die nötige Zeit nehmen. Mein Grillgut kann ich schon am Vorabend eingelegt oder gewürzt haben, Getränke, Salat und Co. stehen bereit, der Tisch ist liebevoll gedeckt, dann kann es losgehen. In den Grill sollte nicht zu viel vorgeglühte Kohle gegeben werden. Das Grillgut lege ich erst auf den Grillrost, nachdem ich die Auffangschale über die Kohle gedreht habe, dann wird der Deckel geschlossen. Die Grill-Temperatur sollte nicht über 175 °C steigen, damit das Grillgut genügend Zeit zum Garen hat, denn je niedriger die Temperatur umso länger die Garzeit und umso zarter werden Fleisch, Fisch und Co.. Die Temperatur beim Holzkohlegrill kann man nur über die Menge der Kohle regulieren, deshalb verwenden viele Grillexperten auch Gas-Grillgeräte, um Temperatur und Gasverbrauch optimal einstellen zu können. Jetzt können Sie sich entspannt ein gutes Glas Bier, Wein oder Saft gönnen, wobei „der Grillprofi Wasser trinkt, um sich den Steakgeschmack nicht zu verfälschen“, erzählt mir Carsten Moritz. Nach einiger Zeit kann man den Deckel öffnen und das Grillgut wenden, um sich wenig später dem Genuss vom zarten, indirekt gegrillten Fleisch oder Fisch hinzugeben.
Indirektes Grillen für die Umwelt und mehr Genuss
Langsames Garen bei niedrigeren Temperaturen schont das Grillgut und bringt mehr Genuss. Weniger Grillkohle oder Gas werden verbraucht und durch den Deckel gelangt die Wärme nicht unnötig in die Umwelt. Die Auffangschale verhindert, dass Fett auf die Kohle tropft und verbrennt. Bei der Verwendung eines Anzündkamins (kann man auch selber bauen) benötigt man sehr wenig Grillanzünder, den es übrigens auch ganz ohne Chemie gibt.
Carsten Moritz gibt noch zu bedenken, dass Garen über offenem Feuer in vielen Regionen unserer Welt das Mittel der Wahl ist – ein Verfahren das leider die Umwelt sehr stark belastet. Davon gehe ich auch aus, da uns für diese Behauptung ein echter Nachweis fehlt, bitte ich Sie, mir eine belastbare Quelle mitzuteilen. ich freue mich auf ihre Unterstützung!
Accessoires zum Grillen und Räuchern
Neben den vielen nützlichen Infos, mit denen ich ausgestattet werde, kann ich in so einem Grillfachhandel noch viel mehr entdecken. Die Bretter aus Zedernholz, auf die erst der Fisch gelegt und die dann mit dem Grillgut auf den Grill wandern, sind ziemlich exotisch und mir noch nicht begegnet. Wie ich erfahre, erhalte der Fisch so eine edle Holznote. Meine nächste Entdeckung sind Buchenspäne, die zum Räuchern gedacht sind. Dann stoße ich auf die riesige Auswahl an Marinaden und Soßen. Die kommen im Grill-Resort original aus Amerika und sind ohne Zusatzstoffe und Konservierungsmittel, dafür sogar mit Spritze, um das Fleisch optimal marinieren zu können.
Je intensiver ich mich mit dem Thema Grillen beschäftige, umso vielfältiger werden die Informationen. Deshalb werde ich noch einiges über Accessoires, Alternativen zur Grillkohle und Grillanzünder, Gewürze, Marinaden oder Getränke zu berichten wissen…