Viele Menschen kaufen passend zur neuen Wohnung auch gleich die neuen Möbel. Schließlich suggeriert die Werbung der Möbelindustrie, dass nur wer mit der Mode geht, auch zeitgemäß eingerichtet sein kann. Doch muss nach jedem Umzug oder auch einfach zwischendurch immer ein neues Regal her?
Jährlich landen in Deutschland ca.7 Mio. Tonnen Möbel im Sperrmüll. Die erneute Produktion von einem Kilogramm Spanplatte setzt fast 350 Gramm CO2 frei, der unkontrollierte Holzeinschlag weltweit nimmt zu. Eine immense Umweltbelastung ist die Folge.
Dabei kann jeder auch beim Möbelkauf umweltbewusst shoppen – 6 Tipps:
1. Fragen Sie nach der Herkunft der Möbel. Bei Produkten aus einheimischen Märkten können lange Transportwege vermieden werden. Zudem ist die Produktionskette transparenter.
Abb.: „easy pieces – harvest” von Brühl, dem ersten deutschen Polstermöbelhersteller, der mit dem Blauem Engel ausgezeichnet ist. Die Produktion erfolgt in einer süddeutschen Manufaktur unter höchsten ökologischen und sozialen Standards.
2. Fragen Sie nach den Inhaltsstoffen der Möbel. Wichtig sind die Inhaltsstoffe erstens für Ihre eigene Gesundheit und zweites für das Wohl der Umwelt. Kunststoffe belasten generell die Umwelt und werden meist aus Mineralölderivaten produziert. Aber auch nicht alle Naturmaterialien sind geeignet. Der urwaldzerstörende Import von Tropenhölzern wie Mahagoni, Merbau, Jatoba, Zebrano sorgt im Ursprungsland für den Verlust von Lebensräumen und hat später oft Monokulturen zum Ergebnis. Klebstoffe, die gesundheitsschädliche Emissionen abgeben, können Ihre Gesundheit beeinträchtigen.
3. Ziehen Sie rohe oder geölte Oberflächen den lackierten vor. Lösemittelbasierte Lacke belasten Umwelt und Gesundheit während des gesamten Herstellprozesses bis hinein in Ihr Wohnzimmer! Auch wasserbasierte Lacke schädigen die Umwelt und gefährden die Gesundheit der Produktionsarbeiter. In unterentwickelten Herstellerländern fehlt es oft am grundlegendsten Arbeitsschutz. Vertrauen Sie Ihrer Nase: Oberflächen, die mit geprüften Ölen behandelt wurden, dünsten keine unangenehmen Schadstoffe aus. Gerade der letzte Punkt kommt Ihnen und Ihren Kindern auch ganz persönlich zugute.
Abb.: Vase & Dose von Side by Side. Aus einer Weinfalsche lassen Menschen mit Behinderung in den Caritas Wendelstein Werkstätten Vasen und Windlichter entstehen.
4. Achten Sie auf sortenreine Produkte. Möbel, die aus nur wenigen, am besten natürlichen, Materialien bestehen, können später leichter recycelt werden.
5. Fragen Sie gezielt nach recycelten Produkten. Aus wiederverwerteten Materialien entstehen spannende Produkte, die immer Unikate sind. Erst beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass ihre Materialien schon vorher ein anderes Leben hatten. Manche Produkte beginnen ihren Lebenszyklus mit dem Recycling und werden einem neuen Zweck zugeführt.
Abb.: Stuhl Belloch aus recyceltem Kunststoff von Santa & Cole ( Design: Lagranja)
6. Kaufen Sie langlebige Produkte. Gute zeitlose Gestaltung mit praktischen, durchdachten Funktionen in Kombination mit handwerklicher Qualität machen Möbel zu langen Begleitern. Der Kaufpreis verteilt sich auf eine lange Nutzungsdauer.
Abb.: WeinLicht von Side by Side. Aus einer Weinflasche lassen Menschen mit Behinderung in den Caritas Wendelstein Werkstätten Vasen und Windlichter entstehen.
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Vielen Dank für diesen Gastbeitrag an Veronica Günther von Green Living