Es regt sich etwas in der Textilindustrie, die Billigwaren bekommen durch die Proteste von NäherInnen in Bangladesch, China oder Korea, die für Hungerlöhne im Akkord schuften müssen, ein Gesicht. Die Sensibilität für das Unrecht wächst, so wie der Wille nach „sauberer Kleidung“.
Immer mehr Initiativen gelingt es, das Bewusstsein der Konsumenten, die vor allem eines wollen: günstig einkaufen – und wer kann ihm das schon gänzlich verübeln – stärken. Natürlich spielt auch die Qualität von Textilien eine Rolle, doch der Preis ist nach wie vor das Verkaufsargument Nummer 1. Textildiscounter bieten Kleidung zum Dumping-Schleuderpreis an. T-Shirst für einen Euro, Hosen für 5 Euro. Bei solch einem Angebot drückt man gern die Augen zu und fragt lieber nicht nach, auf wessen Kosten und unter welchen Bedingungen da produziert wird.
Neben der sozialen Komponente geht es bei der Frage nach der „richtigen“ Kleidung selbstverständlich auch um Umweltschutz und Gesundheit. Studien von Umweltorganisationen haben gezeigt, wie stark Textilien, auch teurer Marken, mit Schadstoffen belastet sind. Für die Träger bedeuten diese Schadstoffe meist nur ein geringes Gesundheitsrisiko, dies gilt jedoch nicht für die Arbeiter und die Umwelt in den produzierenden Ländern. Inzwischen ist die Umweltverschmutzung, ausgelöst durch die Textilindustrie, als globales Problem erkannt worden und der Aufruf von Umweltschützern, den Einsatz von Chemikalien in der Textilindustrie erheblich zu senken, wird immer lauter.
Sich hinter dem Argument der Verunsicherung zu verstecken oder zu behaupten, „saubere“ und „faire“ Kleidung sei zu teuer, kann für Verbraucher nicht länger gelten. Inzwischen leisten Verbände und Initiativen, wie die Clean Clothes Campaign umfassende Aufklärungsarbeit. Auch wächst die Zahl der Produzenten von Mode, die tragbare und erschwingliche Mode, die weder Mensch noch Umwelt ausbeutet und schadet, stetig.
Das Thema „grüne Mode“ ist ein Schwerpunktthema bei Livona. Wir schauen uns um, wie der Markt sich entwickelt, sprechen mit Produzenten und Testen Produkte.