Die Welt ist klein. Daran kann auch das Internet nichts ändern. Als wir Ingmar Kaufmann auf dem Bloggertreffen der Biofach in Nürnberg trafen, war schnell klar, dass es bei dieser flüchtigen, analogen Begegnung unter Dresdner Landsleuten nicht bleiben kann.
Trotz der gegenseitigen Affinität zu den Offerten der neuen Medien, war es doch ein beglückendes Gefühl, den Erstkontakt persönlich zu knüpfen und inzwischen sind wir uns sehr ans Herz gewachsen. Die Gesprächsthemen sind unerschöpflich und die Reibungsflächen sorgen für spannende Impulse und Projektideen. Genug der Vorrede, wir gehen ins Detail.
Was uns mit Ingmar verbindet, ist die Suche nach Alternativen für einen gesunden, bewussten und nachhaltigen Lebensstil. Wir haben schnell gemerkt, dass das Engagement des Marketingprofis für seinen jungen Shop www.gesund-sein.de, über den er Reformwaren und Lebensmittel, die die gesunde Ernährung unterstützen, vertreibt und seine Blogs keinem gewinnbringenden Trend folgen und erfolgversprechende Nischen besetzen sollen. Er ist Überzeugungstäter.
Einem Trend scheint er aber doch zu folgen: Der gelernte Weinküfer und studierte Getränketechnologe ist über verschiedene Ernährungsphasen zum Veganer geworden und hat gleich noch seine Frau mit ins Boot geholt. Für uns Grund genug, dem sympathischen, immer lächelnden Tausendsassa etwas näher auf den Zahn zu fühlen und ihn danach zu fragen, wie es sich als Veganer mit stressigem Berufsalltag und zwei kleinen Kindern lebt.
Ingmar, wie sah dein Leben aus, bevor Du Dich für vegane Ernährung entschieden hast?
Das kam nicht von heute auf morgen. Gesunde Ernährung war für mich immer ein Thema. Wir kaufen so weit es geht Bio und fair, das ist selbstverständlich für die ganze Familie.
Ich war zeitweise Vegetarier. Inspiriert hat mich besonders meine Tante, die schon in Zeiten, wo das Ganze noch weniger populär war, als Selbstversorger in Chile einen gesunden, umweltschonenden Lebenstil geführt hat. Sie hatte auch den entsprechenden grünen Daumen dafür …
Was hat Dich motiviert, den für Viele doch radikal erscheinenden Schritt zum Veganer zu machen?
Für mich, bzw. für uns, denn meine Frau macht ja mit, war es gar nicht so radikal. Wir wollten einfach schon immer wissen, was wir essen. Mich fasziniert die Qualität hinter den Produkten. Ich setze mich unheimlich gern mit Naturprodukten auseinander und kam so immer mehr zu einer grundsätzlichen, natürlichen, gesunden Ernährung. Dann kam ich mit den Büchern von Attila Hildmann und Rüdiger Dahlke in Berührung und wollte es einfach ausprobieren. Nicht zuletzt will ich genau wissen, was ich in meinem Shop verkaufe und welche Bedürfnisse meine Kunden haben. Ich will wissen: „Was tue ich da?“ „Warum ist das so?“ Ich gehe immer wieder einen Schritt zur Seite und betrachte die Situation von außen.
Die Bücher von Hildmann und Dahlke boten eine gute Anleitung, ohne die hätten wir es sicher nicht so einfach geschafft.
Wie fühlst Du Dich jetzt, dreieinhalb Monate nach der Ernährungsumstellung?
Ganz ehrlich: Nach anfänglichem Kopfweh, super! Ohne Quatsch, schon nach wenigen Tagen haben meine Frau und ich den Unterschied gespürt. Inzwischen bin ich viel konzentrierter und fokussierter. Das Hautbild hat sich verbessert und das Gewicht hat sich etwas reduziert. Wobei das völlig nebensächlich war. Denn weder meine Frau noch ich, leiden an Übergewicht.
Vom Körperlichen abgesehen, nehmen wir uns jetzt viel mehr Zeit für uns selbst und auch für die Kinder, die sich natürlich nicht vegan ernähren müssen, sich aber immer mehr dafür interessieren, was Mama und Papa da treiben und nun auch vieles ausprobieren, was früher uninteressant war. Schon allein dadurch, dass wir viel mehr selbst kochen (müssen), geschieht Vieles bewusster.
Hand aufs Herz! Was vermisst Du?
Ganz klar, natürlich guten Käse. Und Honig. Aber ich leiste mir auch kleine Ausrutscher. Wenn es eben sein muss, dann gibt es einen Löffel Honig in den Tee. Da verlasse ich mich darauf, was mein Körper mir sagt. Ausrutscher sind durchaus erlaubt, solange das in Maßen passiert.
Anfangs hatte ich ein wenig Angst vor den viel diskutierten Mangelerscheinungen bei Veganern. Inzwischen weiß ich, dass die nur entstehen, wenn ich meinem Körper all das entreiße, wonach er verlangt.
Wie sehr belasten Euch der soziale Druck und die Notwendigkeit sich zu erklären, wenn man zum Beispiel mit Freunden essen geht oder unterwegs ist?
Klar, die Spontanität, vor allem auf Reisen, leidet ein wenig, aber man lernt dazu. Erklären müssen wir uns kaum noch. Das Umfeld hat sich schnell und relativ unkompliziert darauf eingestellt. Notfalls nehmen wir einfach was zu essen mit. Außerdem ist man immer wieder überrascht, auf wie viele Gleichgesinnte man trifft. Das kann schon mal der kräftige Zimmermann auf einem Richtfest sein …
Vielen Dank für das Gespräch!
Wir haben uns natürlich die Chance nicht nehmen lassen, von Ingmars Erfahrungen zu profitieren und ließen uns vegan bekochen.
„Was uns mit Ingmar verbindet, ist die Suche nach Alternativen für einen gesunden, bewussten und nachhaltigen Lebensstil.“
aus meiner sicht hat Ingmar etwas grundlegendes bezüglich „gesundem“ und „nachhaltigen“ lebenstil nicht begriffen -> siehe bank, bei der er ein konto hat (commerzbank).
Die großen privaten Geschäftsbanken handeln üblicherweise mit heiklen Finanzprodukten, betreiben Lobbyarbeit und statten Investmentbanker mit schwindelerregenden Gehältern aus. Dazu gehören u.a.: Deutsche Bank, Commerzbank, Deutsche Postbank (Deutsche Bank-Gruppe), ING-DiBa (ING-Groep, Niederlande) und Unicredit/Hypovereinsbank (Uni-Credit Group, Italien). Außerdem stehen viele konventionelle Banken wegen Atom- und Rüstungsgeschäfte, Nahrungsmittelspekulation und Geschäftsbeziehungen mit Diktatoren und korrupten Regimes in der Kritik.
http://www.utopia.de/ratgeber/gruenes-banken-brevier-alternative-bankinstitute