Es erschien wie eine weise Vorahnung: Mit „Kids Green“ hatten die Veranstalter der Ethical Fashion Show 2014 einen neuen Schwerpunkt der Messe gesetzt. Dann kam die Nachricht rein: Nur wenige Stunden bevor die internationale Fachmesse für ecofaire Street- und Casualwear in Berlin ihre Pforten am 14.1. eröffnete, gab es von Greenpace die Hiobsbotschaft in Sachen Kinderkleidung. Unter dem Titel „Kleine Monster im Kleiderschrank“ veröffentlichte Greenpeace am 14.1. den aktuellsten Report zum Test auf gefährliche Chemikalien in Kinderkleidung und -schuhen. Die Ergebnisse sind nieder schmetternd. So belegt die Studie, dass gefährliche Chemikalien bei der Herstellung von Textilien noch immer weit verbreitet sind.
Im Greenpeace-Untersuchungslabor und in unabhängigen Labors waren 82 Textilprodukte der Marken C&A, Disney, H&M, Primark, American Apparel, Uniqlo, LiNing, Adidas, Nike, Puma und Burbarry aus 25 Ländern untersucht worden.
Kinderkleidung immer noch mit Chemikalien belastet
In 61 Prozent, aber in mindestens einem Produkt jeder Marke wurde das toxische Tensid Nonylphenolethoxylat nachgewiesen. Sehr hoch war auch der Nachweis von Phthalaten, zinnorganischen Verbindungen (vor allem in Schuhen), perfluorierten Verbindungen (Verwendung weltweit eigentlich nur noch unter Ausnahmen erlaubt), krebserregender Perfluoroctansäure oder toxischen Antimons.
Greenpeace fordert Selbstverpflichtung von den Unternehmen
Der vorliegende Report hat für jede der untersuchten Marken eines oder mehrere Produkte identifiziert, die Chemikalien oberhalb der in dieser Studie geltenden technischen Bestimmungsgrenzen enthalten. Deshalb besteht die Umweltorganisation auf Dringlichkeit.
Im Sinne giftfreier Kleidung für unsere Kinder und Kleinkinder fordert Greenpeace von den Unternehmen eine Selbstverpflichtung. Diese beinhaltet die Zusage, bis zum 1. Januar 2020 keine gefährlichen Chemikalien mehr einzusetzen und ihre Lieferketten zu entgiften. Auch die Regierungen sind aufgerufen, Richtlinien zum Chemikalienmanagement neu zu formulieren.
Die Forderungen von Greenpeace zu giftfreier Kleidung (für Kinder) haben bereits bei 18 Unternehmen zu richtungsweisenden Detox*-Verzichts-Verpflichtungen geführt.
Detox-Verbindungen werden in der Textilindustrie zum Waschen und Färben, als Weichmacher, Flammschutzmittel, Antipilzmittel oder Wasser- und Schmutzabweiser eingesetzt. Die u.a. ähnlich wie Östrogene wirkenden Verbindungen reichern sich nicht nur im menschlichen Organismus an und verursachen dort Schädigungen, sondern belasten auch die Umwelt.
Der Report „Kleine Monster – Chemie in Kinderkleidung“ ist online nachzulesen.
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