Ein guter Rosinenstollen sollte vor dem ersten Anschnitt etwas reifen – wie ein guter Rotwein. 😉 Deshalb könnt ihr mit dem Stollen Backen bereits Ende Oktober oder Anfang November beginnen.
Das Christstollen Rezept
Das Rezept für diesen Stollen stammt aus dem Kochbuch meiner Mutter „wir kochen gut“ von 1968, aus dem Verlag für die Frau, Leipzig. Gibt es übrigens als Reprint für 12,95 Euro wieder beim Verlag zu kaufen. (1968 war es für EVP 7,60 Mark der DDR als Hardcover zu bekommen.)
Ich habe es etwas abgewandelt.
Zutaten für einen Christstollen mit Insider-Tipps:
- 600g Sultaninen
- 150g Korinthen (alternativ 750 g Sultaninen)
- Rum zum Einweichen (alternativ Apfelsaft)
- 1 kg Mehl
- 60 g Hefe
- 1/4 l Milch
- 200 g Zucker
- 50 g Butterschmalz
- 450 g Butter
- 150 g Zitronat
- 50 g Orangeat
- 50 g bittere Mandeln
- 100 g süße Mandeln
- 15 g Salz
- abgeriebene Schale von einer Zitrone
- wahlweise Macisblüte, Vanille
- Butter zum Bestreichen
- Zucker und Puderzucker zum Besieben
Ofentemperatur: 180°C
Backzeit: ca. 60 Min.
Rosinenstollen die Zubereitung:
Am Vortag:
Alle Zutaten am Abend vor der Teigbereitung in einen warmen Raum stellen. Die abgewogenen Sultaninen und Korinthen (können auch nur Sultaninen sein, dann 500 g) in ein Gefäß geben, mit dem Rum beträufeln, zugedeckt durchziehen lassen, von Zeit zu Zeit wieder beträufeln und schütteln, sodass sie gut aufquellen.
Am Backtag:
Am nächsten Tag das Mehl in eine Schüssel sieben und eine Vertiefung hineindrücken. Die Milch erwärmen, mit einem Teil davon das Hefestück anrühren und in die Vertiefungen vom Mehl geben. Beides zu einem mittelfesten Teig verarbeiten, warm stellen und circa 30 Minuten gehen lassen. Unter dieses, gut gegangene, Hefestück nacheinander die übrigen Zutaten kneten. Den Zucker, die Gewürze, das Butterschmalz und die Butter, das Zitronat, die geriebenen bitteren und grob gehackten süßen Mandeln. Anschließend gibst du die restliche lauwarme Milch dazu.
Zum Schluss arbeitest du die in Rum eingelegten Sultaninen und Korinthen unter den Teig. Den gut verkneteten Stollenteig mindestens ein bis zwei Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Danach den Teig noch einmal gut durchkneten und gegebenenfalls in zwei Hälften teilen. Jetzt ein oder zwei lange schmale Rollen formen und mit einem scharfen Messer der Länge nach ca. 1 cm tief einschneiden.
Für Fortgeschrittene einen “eingeschlagenen” Stollen formen:
Für einen sogenannten eingeschlagenen Stollen, die Stollenrolle quer vor dich legen. Am besten mit einem langen Holzstab im ersten Drittel über die ganze Länge eine Furche eindrücken und den Holzstab auf dich zu rollen. Jetzt müsste der Rosinenstollen flach auf dich zu laufen und am diesem Ende mit einer kleinen Wulst abschließen. Anders beschrieben: Am besten mit einem langen Holzstab im ersten Drittel über die ganze Länge eine Furche eindrücken und zu dir ziehen. Dabei sollten zwei ungleiche Teile entstehen. Das schmalere, dünnere Teigteil jetzt wie ein Papier über das große, dickere Teigteil schlagen. Diese Variante noch einmal für circa 10 Minuten ruhen lassen.
Den so oder so geformten Rosinenstollen im mit Ober- und Unterhitze vorgeheizten Ofen bei ca. 180 °C 60 Minuten backen. Den goldgelb gebackenen Christstollen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Anschließend kräftig mit zerlassener Butter bestreichen und in einem Zuckerbad wälzen. Zum Schluss wird feiner Puderzucker über den Rosinenstollen gesiebt. Diesen Arbeitsschritt würde ich an der Stelle nur empfehlen, wenn Du den Christstollen gleich verschenken willst. Soll der fertige Rosinenstollen noch gelagert werden (wenigstens eine Woche, gern auch länger), empfehle ich den Puderzucker erst kurz vor dem Anschneiden/Verschenken auf den Stollen zu sieben. Denn während der Lagerung saugt sich der Puderzucker mit der Butter voll. Das sieht nicht mehr so lecker aus und der Christstollen muss sowieso noch einmal mit Puderzucker dekoriert werden.
Aufbewahrt wird das Rosinenstollen kühl und nicht zu trocken, idealer Weise in einer Blechdose in der Speisekammer oder im Keller.
Angeschnitten wird der Stollen immer in der Mitte und dann zu beiden Seiten in Scheiben geschnitten. Anschließend werden beide Teile wieder zusammen geschoben. So bleibt er lange frisch.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Einen Insiderbericht über den Dresdner Christstollen® könnt ihr selbstverständlich auch auf Livona lesen.