Kräuter sind eine natürliche Quelle, Speisen eine besondere und unverwechselbare Note zu verleihen, das hilft Salz oder scharfe Gewürze zu sparen. Gerichte mit frischen grünen Kräutern oder Blüten sehen wunderbar frisch aus und beleben den Teller. Nahezu das ganze Jahr über sind sie verfügbar und ihr hoher Gehalt an ätherischen Ölen regt nicht nur die Sinne an, sondern auch den gesamten Verdauerungstrakt an. Küchenkräuter sind Würz- und Heilmittel zugleich. Durch die Zugabe von Kräutern werden Gerichte mit Vitamin C, Beta-Karotin und Mineralstaoffen angereichert.
Wer die Möglichkeite hat, sich draußen oder auf der Fensterbank einen kleinen Küchenkräutergarten anzulegen, schafft sich die besten Bedingungen stets auf einen Vorrat an Frischem aus kontrolliertem Anbau zurückzugreifen. Schnittlauch, Petersilie, Dill, Majoran, Zironenmeslisse oder Basilikum gedeien auch prächtig im Topf auf dem Balkon oder dem Fensterbrett.
Vor der Verwendung sollten Kräuter kurz unter fließendem Wasser abgespühlt werden. Frische Kräuter gibt man kurz vor dem Servieren hinzu, getrocknete müssen kurz mit garen. Aufzubewahren sind frische Kräuter in ein feuchtes Tuch gewickelt, an einem kühlen und dunklen Ort.
Kochtopf statt Kompost
Das aufregendste an der Kräuterküche sind die Delikatessen, die man vor der eigenen Haustür findet. Die Nachkriegsgeneration konnte gegenüber Brennnesselsuppen, außer in Zeiten des Hungers, keine Leidenschaft mehr entwickeln. Heute können wir unbefangen diese Lebensmittelquellen und vergessene Qualitäten erschließen.
Wir sollten nicht unterschätzen, was allgegenwärtig ist. „Trittpflanzen“ dürfen gern mit etwas mehr Beachtung versehen werden, verstecken sich im „Beikraut“ doch wahre Geschmackserlebnisse. Eine unglaubliche Vielfalt an Aromen findet sich in dem, was der Gärtner sonst gern ausreist. Der Bärlauchhype macht es vor, dass die essbare Landschaft an Popularität gewinnt. Doch was inzwischen in der Spitzengastronomie Einzug gehalten hat, ist für jeden leicht erreichbar. Ein paar wenige Grundsätze der Wachstumsperioden und Verwechslungsmöglichkeiten vorausgesetzt.
Wichtigste Quelle für die kulinarischen Unkräuter sind neben dem eigenen Garten, Feld und Wald. Exkursionen in die freie Kräuterwildbahn sind zu jeder Jahreszeit möglich und Spaziergänge bekommen einen neuen Reiz, gerade auch für Kinder. Das schärft die Sinne. Hier sollte allerdings beachtet werden, in welchem Umfeld man sich bewegt, wie belastet der Boden sein könnte, und wie hoch die Gefahr durch den Fuchsbandwurm ist. Ernten sollen man nur die ganz jungen, zarten und einwandfreien Triebe, diese schmecken nicht nur besser, sondern waren Verunreinigungen auch am kürzesten ausgesetzt. Blüten erst gegen Mittag, wenn sie aufgeblüht sind, pflücken und in einem Korb aufbewahren, damit sie nicht gedrückt werden oder schwitzen, das gilt für alle Pflanzenteile. Aufgeschüttete Böschungen, Straßen- und Feldränder sollten gemieden werden. Geerntete Pflanzen gut waschen!
Unkraut hat Lebenskraft
„Unkräuter“ sind Pflanzen mit ungeheurer Lebenskraft und Vitalität, ein Potential, dass sie mit ihren Inhaltsstoffen weitergeben. Wildkräuter verfügen über alle Kriterien für ideale pflanzliche Lebensmittel: sie bündel bioaktive Substanzen, wie Falvonoide, sind frisch geerntet, heimisch, saisonal, nicht verarbeitet und unverpackt, bestenfalls auf unbelasteten Böden gewachsen. Schon eine Portion Brennnesseln, Löwenzahn, Gänseblümchen, Sauerampfer, Giersch, Kresse usw. pro Woche zeigt nachweisbar Wirkung.
Wildkräutersuppe
„Unkräuter“ bringen die Wildnis auf den Teller. Gerichte aus Löwenzahn, Sauerampfer oder Brennesseln lassen sich schnell und preiswert zaubern. Der Geschmack ist überraschend. …
Das regionale Bärlauchpesto
Pesto gelingt auch ohne Parmesan und Olivenöl. Rapsöl, Walnüsse und Bärlauch eignen sich ganz hervorragend für ein wunderbar cremiges Pesto. Auch bei der Wahl des Käses darf man kreativ sein. …
Mascarpone-Torte mit Zitronenmelisse
Die Mascarpone-Torte mit frischen Zitronenmelissenblättchen ist ein Highlight auf jeder Kaffeetafel. Damit gewinnen Sie auch Herz und Gaumen von Jenen, die sich sonst nicht viel aus Süssspeisen machen. Knusprig und cremig, sahnig und fruchtig, ein Erlebnis und relativ einfach herzustellen. …