Allerdings liegen vor der Entspannung noch ca. sieben Stunden Autofahrt. Sicher ist das nicht die ökologischste Variante in die Steiermark nahe Salzburg zu kommen, aber in unserem Fall die bequemste. Weil wir neben Winterklamotten und Skiausrüstung auch noch die Fotoausrüstung dabei haben, denn wir reisen in Familie.
Ankommen und Alles fallen lassen
Je näher wir München kommen umso schlechter wird das Wetter. Schneefall, Nebel und der tägliche obligatorische Stau vor Irschenberg, lassen noch keine Entspannung aufkommen. Endlich in Österreich begrüßt uns Salzburg mit Nebel und schlechter Sicht. Als wir dann leicht genervt durch den letzten Tunnel gefahren sind, glauben wir im ersten Moment an eine Erscheinung, als sich auf der anderen Seite eine sonnige Winterlandschaft auftut und uns die schneebedeckten Berge zublinzeln.
Über kurvenreiche enge Bergstraßen erreichen wir das Ramsau-Plateau, welches zu beiden Seiten von hohen spitzen Berggipfeln umrahmt ist. Nach wenigen Minuten erblicken wir links am Berghang unser Ziel, das Bio|Hotel ramsauhof. Stefan, auf dessen Einladung wir hier sind, begrüßt uns herzlich und kurz darauf beziehen wir eine großzügige Suite mit einem wunderbaren Blick über das Hochplateau hinüber zu den steilen verschneiten Berghängen.
Ramsau der Ort – In der Steiermark
Es ist Samstag kurz nach 15 Uhr und wir haben uns einen Tee, einen Kaffee und ein Stück hausgemachten Kuchen wirklich verdient. Der Tee kommt natürlich aus dem Hause Sonnentor, woher sonst in Österreich. Tee und Kuchen am Nachmittag und eine frisch zubereitete Suppe am Mittag gehören zum Service des familiengeführten Hotels. Frisch gestärkt begeben wir uns auf eine erste Erkundungstour in den Ort Ramsau. Ein präparierter Winterwanderweg, der direkt vor unserem Hotel vorbeiführt, zeigt uns die Richtung.
Wir kommen an einem Skilift für Kinder vorbei, der direkt neben der Kirche liegt, und schon sind wir mitten in Ramsau. In dem kleinen überschaubaren Ort, der auch dem Plateau seinen Namen gegeben hat, findet der Gast alles was er braucht. Es gibt Cafés, Restaurants, Supermärkte, einen Bioladen , sogar eine Tankstelle, eine Bank und natürlich diverse Wintersportgeschäfte. Zu beiden Seiten der Straße befinden sich zahlreiche kleine Hotels, Gästehäuser und Pensionen, die offensichtlich alle gut besucht sind, denn Mitte Februar ist hier Hochsaison.
Simonlehners Spa – Das Abendmenü
Zurück im Hotel, über den verschneiten Winterwanderweg, ist es Zeit für das Abendessen. Unser Menü umfasst fünf Gänge, die wir uns jeden Abend individuell zusammenstellen können. Auch an Vegetarier und Veganer ist selbstverständlich gedacht. Zur Auswahl steht ein großes Salatbuffet, danach gibt es eine kleine Vorspeise und/oder eine Suppe. Beim Hauptgang können wir zwischen Kalbsschnitzel, Lammragout, Käsespätzle oder Gemüsecurry mit Kichererbsen wählen, das Fleisch stammt vom eigenen Bio-Bauernhof. Zum Abschluss gibt es eine kleine feine Nachspeise, heute Panna Cotta, oder alternativ eine Käseauswahl vom Buffet. In der reichhaltigen Getränkekarte lässt sich zu jedem Gericht das passende Getränk finden.
Ausklingen lassen könnt Ihr den Abend dann z.B. an der gemütlichen Bar oder am Kamin in der altehrwürdigen Villa, die direkt mit dem Hotel verbunden ist. Ein Abendspaziergang an der frischen, kalten Winterluft wäre eine Alternative oder Ihr zieht Euch gleich ins gemütliche Zimmer zurück. Wer auf elektronische Medien nicht verzichten möchte, dem stehen ein Fernseher und WLAN zur Verfügung.
Ramsauhof am Dachstein – Das Wellness Hotel
Wetter: leichter Schneefall, trüb, um Null Grad
Am nächsten Morgen gegen 8 Uhr, noch vor dem Frühstück, gehe ich ins Schwimmbad und drehe ein paar Runden. Zu dieser Zeit habe ich das Schwimmbad ganz für mich allein – so liebe ich es.
Die breite Fensterfront lässt das Tageslicht hinein und meinen Blick über die weite Winterlandschaft schweifen. Gleich nebenan beginnt die Wellnessoase mit verschiedenen Saunen, Ruheraum, Tee-Bar und weiteren Annehmlichkeiten, wie zum Beispiel verschiedene Massagen mit ätherischen Ölen von Weleda, die Heidi und Heidelinde anbieten. Weil ich schon mitten in der Beschreibung des Hauses bin, will ich Euch an dieser Stelle gleich mehr über das vier-Sterne Bio-Hotel berichten.
Der ramsauhof liegt, wie zu vermuten, in Ramsau am Dachstein in der Steiermark auf ca. 1150 m Höhe, südöstlich von Salzburg auf einem Hochplateau in den Alpen. Zum Wellnesshotel – Simonlehners Spa – gehören zwei Häuser, zum einen die historische Villa erbaut um 1890 im Schweizer Stil, in der schon der Dichter Hugo von Hofmannsthal zu Gast war. Zum anderen das Hotel mit seinen großzügigen nach Süden ausgerichteten Holz-Balkonen, an die sich, ebenfalls mit viel Holz eingerichtete, geräumige Suiten anschließen. Große, mit allem Komfort ausgestattete, moderne Bäder gehören selbstverständlich dazu. Beide Häuser sind durch einen lichtdurchfluteten Gang miteinander verbunden und bieten in 24 Zimmern und 3 Appartements Platz für ca. 60 Gäste. Ein perfekter Ort zum Entspannen und genießen.
Bio-Hotel ramsauhof – Das Frühstück
Nach einer ausgiebigen Dusche geht es zum Frühstück. Uns empfängt ein liebevoll gedeckter Frühstückstisch, ein abwechslungsreiches Frühstücksbuffet und sehr freundliches Personal. Mir fällt sofort auf, dass es Milch in allen Varianten gibt. Angefangen von der frischen Kuhmilch vom eigenen Biobauernhof über pasteurisierte Kuh-Milch und jede Menge Milchalternativen, bei der auch meine Lieblings-Hafermilch von natumi mit dabei ist. Unzählige Obstsäfte wie z.b. den typischen Marillensaft gibt es, Honig, Konfitüren und Schoko Brotaufstrich.
Natürlich findet Ihr auch eine Wurst- und Käseauswahl auf dem Buffet ergänzt von frisch geschnittenem Gemüse und Obst, Joghurt, Müsli und jede Menge Topping fürs Müsli, von Kokosraspeln über Chia Samen und Nüsse gibt es alles was das Herz begehrt. Das Buffet bietet vegane Brotaufstriche und natürlich eine Auswahl verschiedener Brötchen und Brotsorten z.b. ein im eigenen Haus gebackenes Bauernbrot. Wem das noch nicht ausreichend ist, der kann aus der Frühstückskarte Ei in verschiedenen Varianten wählen oder sich einen süßen oder herzhaften Palatschinken frisch zubereiten lassen. Für ausreichend und wirklich schmackhaften Kaffee sorgt der aufmerksame Service. Tee von Sonnentor ist obligatorisch, das ganze Frühstück gibt es natürlich in hochwertiger Bio-Qualität und mit möglichst vielen Produkten aus der Region.
Alle Zimmer werden mit Halbpension angeboten, Frühstück und Abendessen sind also im Preis enthalten. Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es, wie schon erwähnt, mittags eine frische Suppe und zum Nachmittag Kaffee, Tee und Kuchen, der genau wie das Bauernbrot in der eigenen Backstube Stube im Feistererhof frisch gebacken wird. Das Familienhotel Feistererhof ist das 2. Haus, welches von Familie Simonlehner in Ramsau betrieben wird. Zu ihm gehört auch ein Biobauernhof und ein eigener Skilift aber dazu später mehr.
Wintersport in Ramsau am Dachstein
Nach unserem ausgiebigen Frühstück lassen wir uns einige Empfehlungen geben, was wir in Ramsau und Umgebung im Winter alles unternehmen können. Es gibt verschiedene Winterwanderwege, die zum Teil gut präpariert sind. Auf 150 km klassischen Loipen und 70 km Sport- und Skatingloipen (so sagt es der Prospekt) könnt Ihr ausgedehnte Langlauftouren wagen. Ihr könnt ganz sportlich mit dem Fatbike durch die Winterlandschaft fahren oder ganz gemütlich mit dem Pferdeschlitten die Winterlandschaft erkunden.
In Ramsau gibt es verschiedene Skilifte, die besonders für Kinder geeignet sind, aber auch die großen kommen am Rittisberg und rund um den Dachsteingletscher mit tollen Abfahrts-Pisten auf ihre Kosten. Den Dachstein Gletscher könnt Ihr auch ohne Ski mit der „Dachstein-Südwandbahn“ erreichen und bei klarer Sicht das herrliche Bergpanorama genießen. In diesem Winter erstmalig bietet der ramsauhof geführte Schneeschuhwanderungen mit Gernot an, die haben wir gleich mal gebucht.
Wer in Ramsau Urlaub macht der liebt Entspannung, Ruhe, Genuss und Wellness, ohne auf sportliche Aktivitäten zu verzichten. Einmal Entschleunigung bitte – so halten wir es auch und gönnen uns nach der Skitour oder der Winterwanderung eine Pause.
Nach einer ausgiebigen Winterwanderung am Vormittag und der entsprechenden Pause, gehe ich am Nachmittag noch einmal mit meinen Langläufern auf die Piste. Meine Ski freuen sich sichtlich, endlich mal wieder benutzt zu werden, sie haben lange nicht so viel Schnee gesehen. Die Loipen sind hervorragend präpariert und für jeden Anspruch ist mindestens eine dabei. Ich entscheide mich für die direkt vor dem Haus und merke schnell , dass ich etwas aus der Übung bin. Tagsüber steigen die Temperaturen auf leicht über 0° an, sodass der Schnee etwas taut, nachts friert er dann wieder. Stellenweise sind deshalb einige Loipen etwas verharscht oder vereist, was für mich, insbesondere bei Abfahrten, dadurch etwas anspruchsvoller wird. Aber auch ich wachse mit meinen Aufgaben und freue mich nach erfolgreicher Langlauftour auf ein gutes Glas Rotwein am Abend.
Unsere Schneeschuhtour mit Gernot
SlowSnowWalking – Ein “must have“
Das Wetter: Feiner Schneefall und hin und wieder blinzelt die Sonne etwas durch die Wolken. Gernot, unser Schneeschuhwanderführer, holt uns nach dem Frühstück direkt am ramsauhof ab.
Wir, das sind sechs Leute, die sich in das Abenteuer Schneeschuhwanderung begeben. Zuerst fahren wir mit dem Bus, mit der Wintercard für 1,50 €, bis zur Endstation Hunerkogel, wo sich auch die Talstation der Dachstein Gletscher Seilbahn befindet.
Nachdem wir Schneeschuhe und Stöcke aus dem Bus geholt haben, zeigt uns Gernot wie man diese richtig anzieht und gibt uns den Tipp möglichst nicht rückwärts zu laufen. Dann starten wir in die verschneite Winterlandschaft und stapfen durch tiefen Schnee. Über Nacht ist etwas Neuschnee gefallen, darunter eine Schicht verharschter Schnee, dann wieder weicher Pulverschnee.
Inzwischen ist die Sonne verschwunden und es schneit immer noch leicht. Unter den Schneeschuhen knirscht der Schnee, es ist herrlich ruhig, wir genießen die Landschaft. Bei steileren Auf- und Abstiege helfen die Stöcke, die Schneeschuhe sind leicht, beim Laufen muss ich die Füße ordentlich heben, die Spikes auf der Unterseite geben einen sicheren Halt. Nur rückwärts laufen funktioniert tatsächlich nicht, da bleibt man mit dem „Hinterteil“ der Schneeschuhe leicht im Schnee stecken – Umfallgefahr.
Auf unserer Schneeschuhwanderung queren wir einen Lift, eine Abfahrtspiste und laufen entspannt ca. zwei Stunden durch die weiße Winterlandschaft. Immer neue Bilder tun sich vor uns auf, obwohl die Sicht recht eingeschränkt ist. Unseren höchsten Gipfel erreichen wir auf 1700 m Höhe. Der höchste Berg hier in der Gegend ist der Dachstein mit 2996 m, der heute nur mal kurz zu sehen ist.
Ich empfinde diese Schneeschuhwanderung als sehr angenehme, entschleunigte Art, die Landschaft in Ruhe zu genießen. Ein bisschen wie Nordic Walking auf Schneeschuhen – SlowSnowWalking – eben. Als Belohnung erreichen wir nach dem letzten Aufstieg die Glös Alm. Dort gibt es Bier, Saft, Glühmost, Kaiserschmarrn, Käsebrot ganz nach Lust und Laune. Nach unserer Stärkung geht es mit dem Bus, der gleich vor der Tür hält, zurück.
Ein wunderschöner Wintertag auch ohne strahlenden Sonnenschein. Und Gernot – ist nicht nur ein ausgezeichneter Schneeschuhwanderführer, sondern auch ein hervorragender Unterhalter, der um keinen Spruch verlegen ist. Jetzt machen wir eine ausgiebige Pause und freuen uns auf das Abendessen.
Was man im Sommer in Ramsau am Dachtein alles erleben kann, könnt Ihr am Besten selbst heraus finden. Dafür gibt es z.B. beim Tourismusverband Ramsau am Dachstein die „SchladmingDachstein-Sommercard“ und ein 175 Seiten dickes Heft mit ungeahnten Angeboten für einen abwechslungsreichen Sommer-Urlaub.
Unser Bericht entstand mit freundlicher Unterstützung des Bio-Hotels ramsauhof – Simonlehners Spa und des Tourismusverbandes Ramsau am Dachstein.