Von Adina, 10. September 2012

Die Suche nach dem Sinn – Plädoyer für artgerechte Berichterstattung

Beitrag OnlineBio als Massenware? Kann das sein? Spätestens seit sich Bioprodukte in den Regalen aller Supermärkte breit gemacht haben, stellt sich diese Frage immer dringlicher. Der Biomarkt verzeichnet explodierende Zuwächse, bedingt durch eine immer größere Nachfrage. Kann es wirklich gelingen, den Markt mit Bioprodukten zu decken? So platt wie die Phrase „Bio ist nicht gleich Bio“ klingen mag, so ist es nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die Produktionsbedingungen von nach EU-Richtlinien zertifizierten Bio-Bauern und -Vermarktern zumindeste fragwürdig erscheinen, wie Medienberichte immer wieder belegen. Unlängst machte eine ARD-Reportage auf offensichtlich nicht artgerechte Massentierhaltung in Biobetreiben aufmerksam. Die Biobranche muss sich hier zu Recht der Kritik stellen und unangenehme Fragen zu lassen.

Keine Binsenweisheiten verbreiten

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Medien verkünden dürfen, dass man nun doch bewiesen habe, dass Biolebensmittel nun doch gar nicht gesünder seien, als konventionelle Produkte. Hier sollte man klar unterscheiden, warum es wirklich geht. So war diese Woche in einem Artikel auf Spiegel Online zu lesen: „Eine neue Studie weckt Zweifel am Nutzen von Biolebensmitteln: Die sind nicht nahrhafter und kaum gesünder als herkömmliche Produkte. Der Vitamingehalt unterscheidet sich kaum, auch der Anteil von Fett und Proteinen ist ähnlich.“ Wer hätte das gedacht? Zu diesen Ergenissen waren Wissenschaftler der Stanford University in Kalifornien gekommen. Immerhin wird am Ende des Beitrages dann doch noch festgestellt, warum es bei Bio wirklich geht. So können wir an dieser Stelle darauf verzichten, die besseren Argumente in Erinnerung zu rufen und uns einzig die Bemerkung erlauben, dass Kritik und Zweifel erlaubt und konstruktiv sind. Aber es wäre schön, weniger populistische Thesen und mehr gut rercherchierte Analysen in der Presse zufinden.

Eine Antwort auf Die Suche nach dem Sinn – Plädoyer für artgerechte Berichterstattung

  1. Bruno Froehlich Pego / Spanien sagt:

    Was ist Bio ? Ganz sicher nicht das was seit der Verbreitung des Schlagwortes die Lebensmittelindustrie daraus machte ; eine grandiose Geschaeftsidee mit teils ueberhoehten Preisen (Bio Deckmaentelchen arbeitsintensiv) um andererseits mit Dumping bei Herstellern (Gemuese, Obst, Fleisch) einen Ausgleich im ruinoesen Preiskampf zu bieten. Um dem allem noch den Anschein von serioes zu geben wurde wacker mitgeholfen immer mehr Biolabels zu schaffen, die Methode auf die leider Produzenten wie Konsumenten reingefallen sind. Praesenz bei Lidl und andern gauckelt vor Bio waere eine relevante Groesse im Warenkorb des Ottonormalverbraucher, dabei sind es noch keine 4%, was beachtlich und erfreulich.
    Und da stellt sich die Frage, wer steckt als Auftraggeber hinter der Studie die Bio in die na ja Ecke stellt ?
    Dazu ein passender Zwischengedanken, was derzeit in der Schweizer Landwirtschaft fuer Diskussion sorgt.

    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Lang-lebe-der-Landschaftsgaertner/story/10438192?comments=1

    Mein Kommentar, der noch nicht veroeffentlicht :
    Ein starkes Stueck. Jetzt roehrt der Bauernverband auch schon wie die Lebensmittelindustrie, letzte Sendung G.Jauch mit Thema Bio war bester Anschauungsunterricht. Bei einem Selbstversorgungsgrad von knapp 50% trotz gepuschter industrieller ungesunder Produktion ist die Verbandhaltung eine Frechheit gegenueber kuenftigen Generationen, ihre Vorfahren noch Steuern fuer versaute Boeden bezahlten !
    Zurueck zu meiner Frage betreffend Studie. Die Reaktion des Schweizer Bauernverband koennte symptomatisch sein fuer versuchte Diskreditierung von Bio sein, im Sinn; wehret den Anfaengen dass der Konsument versucht das Angebot zu steuern. Das machte ja seit den 70er Jahren die Industrie mit Erfolg und setzt noch die Krone drauf: “ Der Konsument mag nicht mehr wie maximal 18 Apfelsorten auf dem Markt.“ Um nur ein Beispiel zu nennen.
    Andererseits verhaelt es sich mit wissenschaftlichen Studien so wie mit Statistiken. Am besten glaubt man nur das was man selbst gefaelscht. Gewagt ? Fuer einen der 10 Jahre vor Kriegsende geboren belegbare Tatsache. Butter war gesund. Da erfand man Margarine und Butter wurde ungesund. Forschung und Chemie machten Fortschritte und Lebensmittel fanden den Weg unter Mikroskope. Seither ist Butter wieder gesund und Margarine nicht verboten.
    Zurueck zur Eingangsfrage, was ist Bio ? Es sind Produkte, die, sind sie nach den geltenden Richtlinien angebaut, oekologisch Sinn machen, den Recourcen eher Sorge tragen. Da sie den gleichen aeusseren Umweltbedingungen ausgesetzt sind wie die hochindustrialisierte Produktion, also ungeschuetzt von Schadstoffen aus der Luft, hingegen natuerlich ernaehrt, wird es sich erst in Jahrzehnten weisen, welche Einfluesse die „saubere“ Produktion auf den menschlichen Organismus hatte. Argument Alter wird keines sein, Menschen werden schon jetzt immer aelter. Argument Gesundheit, Resistenzen aber sicher. Denn Umweltvergiftet sind beide Produktionen und da laesst sich bei Gemuese und Obst mit Reinigung einiges erreichen. Hingegen habe ich noch nichts gelesen von der Erfindung der Antibiotikaspuehlung und das spricht eindeutig fuer die biologische, oekologische Produktion.

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