Bei Tropenhölzern handelt es sich zum Beispiel um Hölzer wie Mahagoni, Meranti oder auch Teak, die zweifelsohne zu den bekanntesten subtropischen Holzarten zählen. Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen, was unter anderem auf die Holzqualität und dessen Widerstandsfähigkeit zurückzuführen ist. Tropenhölzer sind beliebt, stehen gleichzeitig aber auch stark in der Kritik, was nicht zuletzt an ökologischen und sozialen Aspekten liegt.
Tropenhölzer – Beliebt, aber bedenklich
Wer sich bewusst für Holzarten aus subtropischen Wäldern wie dem Regenwald entscheidet, der unterstützt mit seinem Kauf die Abholzung dieser Gebiete, wodurch seltene Tierarten und Pflanzen ihren Lebensraum verlieren und die beeindruckenden Naturschauplätze nach und nach immer stärker reduziert und gar vollständig zerstört werden.
Hinzu kommen außerdem noch die schlechten sozialen Bedingungen vor Ort für die Arbeitskräfte, die für die Holzbeschaffung verantwortlich sind. Niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten und fehlende Arbeitsrechte zählen hier leider zur Tagesordnung. So werden die wertvollen Tropenhölzer nach dem langen Transportweg zwar für viel Geld verkauft, die Menschen die für die Bereitstellung des Materials gesorgt haben, werden allerdings mehr oder weniger mit einem Hungerlohn abgespeist.
Tropenhölzer bergen somit eine nicht zu leugnende Problematik. Durch den Gewinn der Hölzer werden Menschenrechte verletzt und insbesondere Naturschauplätze wie der Regenwald und die dort beheimateten Tiere und Pflanzen einer enormen Gefahr ausgesetzt.
Zwar wirbt die Holzindustrie mittlerweile immer öfter mit Tropenholz das auf Nachhaltigkeit setzt, hierbei handelt es sich aber mehr oder weniger um ein leeres Versprechen: Eine nachhaltige Abholzung der Regenwälder ist nahezu unmöglich, da das gesamte Gebiet für die Rodung der Bäume erschlossen werden muss. Dadurch wird die Vegetation vor Ort zerstört und Tiere und Pflanzen verlieren einen Teil ihres Lebensraums, damit die Holzindustrie möglichst viel Profit aus dem wertvollen Material der subtropischen Bäume schlagen kann.
Eine naturnahe Nutzung des Regenwalds für die industrielle Beschaffung von Tropenholz ist somit ausgeschlossen. Doch, gibt es Alternativen am Markt, die unter optimalen Bedingungen geschaffen wurden und hinsichtlich der Wertigkeit mit den Hölzern vergleichbar sind?
Tropenholzalternativen aus unserer Heimat
Tatsächlich gibt es eine gute Nachricht für jeden, der sich hochwertiges Holz wünscht, gleichzeitig aber auch auf Nachhaltigkeit achtet und Natur und Menschen nicht in Gefahr bringen möchte.
Besonders beliebt ist das Tropenholz aufgrund seiner natürlichen Belastbarkeit. Viele glauben daher, dass heimische Hölzer in Hinblick auf Robustheit und Einflüsse durch Witterung oder Feuchtigkeit nur bedingt oder kaum mit den subtropischen Holzarten mithalten können. Das ist so allerdings nicht ganz richtig, denn auch heimische Massivholzarten bestechen durch individuelle Vorteile und ihre hohe Qualität.
Viele Holzarten am Markt gelten daher bereits als gängige Alternativen zu den tropischen Hölzern. Besonders häufig werden dabei Materialien wie Buche, Ahorn, Fichte, Eiche oder auch Kiefer und Ulme eingesetzt. Zum Beispiel, um Holzarbeiten im Außenbereich, für Nasszellen, Fußböden und Kleinwaren durchzuführen. Auch im Rahmen der Möbelherstellung sowie für Tische und Arbeitsplatten haben sich Materialien wie Ahorn, Eiche oder Fichte bewährt. Metallfreie Massivholzbetten sind zum Beispiel besonders ästhetisch und sorgen außerdem durch ätherische Öle für ein unverwechselbares Aroma in der Schlafumgebung.
Eichenholz als beliebter und hochwertiger Klassiker
Bei der beliebtesten heimischen Holzart handelt es sich aber zweifelsohne um die Eiche. Das Material gilt als zeitloser Klassiker, der mit einer ansprechenden Optik aufwartet und über hohe qualitative Standards verfügt.
Typische Eigenschaften dieser Holzart sind Haltbarkeit, Witterungsbeständigkeit und Stabilität, wodurch das Material gern für den Möbel- oder auch Hausbau sowie beim Einsatz im Außenbereich eingesetzt wird. Sogar für die Verarbeitung unter Wasser oder in der Erde ist das Holz geeignet, da es sich resistent gegenüber äußeren Einflüssen zeigt. Demnach verzieht sich das Material zum Beispiel nicht und ist dauerhaft haltbar.
Ebenso stellt ein Lasieren oder Lackieren von Eichenmöbeln kein Problem dar. Zumal spezielle Holzschutzmittel gut vom Eichenmaterial aufgenommen werden, was das Holz zum Beispiel für die Anfertigung von Tischplatten oder auch Schlafzimmermöbeln prädestiniert.
Eichenholz weist somit viele Gemeinsamkeiten mit dem Tropenholz auf, die sich vorrangig in der langen Haltbarkeit und der Robustheit sowie der Resistenz gegenüber witterungsbedingten Eigenschaften widerspiegeln. Das Ganze allerdings kombiniert mit einer guten Umweltbilanz, womit Hölzer aus dem Regenwald leider nicht dienen können.
Nachhaltigkeit im Fokus – Auch bei heimischen Holzarten
Wer sich aufgrund ökologischer und sozialer Grundsätze oder auch in Hinblick auf den Naturschutz für heimische Holzarten entscheidet, ist dennoch nicht immer auf der „sicheren“ Seite. Denn auch beliebte Holzarten wie Eiche, Fichte oder Ahorn unterscheiden sich hinsichtlich der Nachhaltigkeit enorm.
Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei die Ressourcen-Gewinnung, bei der die natürliche Regeneration des Waldes im Fokus steht. Es gilt, Verantwortung für die hiesigen Waldgebiete und den dortigen Lebensraum von Tieren und Pflanzen zu übernehmen. Daher sollte man beim Kauf von Holzprodukten stets auf das sogenannte FSC Siegel achten, das als Zertifikat für eine verantwortungsbewusste und ökologische Holz- oder auch Papiergewinnung dient.
Außerdem trägt man natürlich einen großen Teil zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Holzproduktion bei, indem man sich grundsätzlich gegen gefährdete europäische oder aus dem Rest der Welt importierte Holzarten entscheidet.
Fazit – Eiche ist das neue Teak
Tropenholz stellt definitiv nicht die einzige Holzalternative am Markt dar, die durch spezielle und praktische Eigenschaften zu überzeugen weiß. Tatsächlich sind auch viele hiesige Hölzer – allen voran die Eiche – in der Lage, das tropische Holz für Bauarbeiten oder im Rahmen der Möbelproduktion zu ersetzen. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand, da man auf diese Art einen wichtigen ökologischen und sozialen Beitrag leistet sowie eine Holzgewinnung mit schlechter Umweltbilanz nicht länger unterstützt.
Daher sollten Verbraucher Tropenholz grundsätzlich kritisch gegenüberstehen und sich stattdessen auf die Vorzüge der heimischen Hölzer konzentrieren. Die Natur und insbesondere der Regenwald werden es einem letztendlich danken.
Autor: Hannes Bodlaj
Position: Geschäftsführer
Als Geschäftsführer vom Massivholzmöbel Onlineshop LaModula ist Hannes Bodlaj in erster Instanz für die strategische Ausrichtung und die finanzwirtschaftlichen Agenden zuständig. Der Onlineshop des Unternehmens mit Sitz im österreichischen Villach wurde von der Wirtschaftskammer Klagenfurt mit dem „Top Webshop Award“ ausgezeichnet.
Gastbeitrag mit freundlicher Unterstützung von LaModula
Fotos: LaModula