Von Adina, 3. August 2012

Ein Marsch durch Europa

Der Good Food March 2012 sensibilisiert für Nachteile der Agrarindustrie

Logo Good Food MarchFür eine kritische Diskussion, der von der EU geförderten industriellen Nahrungsmittelproduktion startet die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ gemeinsam mit deutschen und europäischen Partnern am 25. August in München den Good Food March 2012. Mit einem 900 Kilometer langen Marsch, an dem jeder Interessierte in Etappen, sei es zu Fuß, per Rad oder im Traktor teilnehmen kann, will man auf die Nachteile der Agrarindustrie aufmerksam machen und den gemeinsamen Protest bis nach Brüssel tragen.

Forderung nach Reform des Landwirtschaftssystems

Die Initiatoren, VerbraucherInnen, Umwelt- und TierschützerInnen, ImkerInnen und BäuerInnen fordern auf ihrem Weg durch Süddeutschland, Frankreich, Luxemburg bis nach Belgien, der von zahlreichen Rahmenaktionen begleitet wird, ein Umdenken im Nahrungs- und Landwirtschaftssystem und letzlich die Änderung der europäischen Agrarpolitik. „In den vergangenen 50 Jahren wurde mit unseren Steuergeldern die industrielle Nahrungsmittelproduktion und die Agrarindustrie unterstützt. Diese Form der Landwirtschaft bedroht jedoch die Existenz unserer Bäuerinnen und Bauern in Nord und Süd. Sie verursacht Nahrungsmittelknappheit auf der einen und Berge von Nahrungsmüll auf der anderen Seite. Die Agrarindustrie braucht ein Übermaß an Düngemitteln, Pestiziden und fossilen Brennstoffen und zerstört dadurch unsere Umwelt. Sie ist abhängig von importiertem Soja als Futtermittel, ignoriert die artgerechte Tierhaltung, verschärft den Klimawandel und führt zur Verödung des ländlichen Raums.“, heißt es in einer kürzlich von der Kampagne „Meine Landwirtschaft“ veröffentlichten Presseerklärung.

Good Food March für faire und nachhaltige Lebensmittel

Der Good Food March als europaweite Aktion für eine faire und nachhaltige Lebensmittel- und Landwirtschaftspolitik startet mit der Aktion „Teller statt Tonne“ gegen Lebensmittelverschwendung auf dem Münchner Odeonsplatz, bei der nicht marktkonforme aber durchaus verzehrbare Lebensmittel vor der Vermüllung bewahrt und von den Teilnehmern zu schmackhaften Gerichten verarbeitet werden. Parallel zur deutschen Route starten weitere Routen im Süden und Westen Europas, die sich dann in Straßburg treffen und gemeinsam weiter nach Brüssel reisen. Die Tour führt überwiegend über kleine Nebenstraßen durch ländliche Gegenden, unter anderem durchs Donau-Tal, über die Schwäbische Alb und den Schwarzwald entlang. Die Teilnehmer übernachten auf Bauernhöfen, in Gemeindezentren oder Schulen. Schweres Gepäck kann im Begleitfahrzeug untergebracht werden. Für die Verpflegung wurde eine mobile Küche eingerichtet. Wer an der kostenlosen Tour teilnehmen möchte, kann sich mit Angabe der Etappen anmelden, das erleichtert den Organisatoren die Planung. Wer möchte, kann sich dem Good Food March auch auch spontan anschließen. Die Abschlusskundgebung findet am 19. September 2012 in Brüssel statt.

Fotoaktion: Deine Botschaft für Brüssel

Grafik FotoaktionWer von zu Hause mitmachen möchte, kann an der Foto-Aktion zum Good Food March: „Gutes Essen – Gute Landwirtschaft – Deine Botschaft an Brüssel“ teilnehmen und den persönlichen Wunsch an die EU-Agrarpolitik auf einem DIN A4-Blatt darstellen. Für das Foto sollen sich die Teilnehmer vor einem Hintergrund, der für Sie eine Verbindung zu Landwirtschaft oder Essen darstellt (z.B. im Garten, in der Küche, im Supermarkt) im Querformat fotografieren. Das Foto geht dann an photo@goodfoodmarch.eu.

Die Kampagne Meine Landwirtschaft wird organisiert von einem Trägerkreis von Organisationen und Initiativen aus vielen gesellschaftlichen Bereichen – aus Landwirtschaft, Ernährung, Umwelt, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz.

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