Für Eltern, und erst Recht für Kinder, wird es bei der heutigen Flut an Angeboten immer schwerer, sich zu entscheiden, womit zumindest unbedenklich und bestenfalls sinnvoll gespielt wird. Gibt man immer nach, wenn die Kinderaugen leuchten, ist der Geldbeutel bald leer, das Kinderzimmer voll und das Kind mit Sicherheit immer noch unzufrieden. Ist Spielzeug leihen hier eine Lösung? Wie geht das und können Kinder es überhaupt akzeptieren, Spielzeug wieder her zu geben? Unsere Gastautorin Julia hat Ihre Erfahrungen für uns in einem erhellenden Bericht zusammengefasst. Vielen Dank dafür!
Spielen ohne Loch im Geldbeutel
„Mama, ich hätte sooooo gerne neue Bausteine!“. „Mami, in der Kita haben wir sooooooooo tolles Playmobilspielzeug“. Wenn meine Tochter mit so einem Dackelblick vor mir steht, kann ich als Mama nur schwer widerstehen. Mein Mädchen oder besser gesagt meine junge Dame, die in drei Monaten schon drei Jahre alt wird, weiß ziemlich genau, was sie will. Als alter Hase im Kindergarten weiß sie gutes und vor allem abwechslungsreiches Spielzeug zu schätzen. Doch Kinderspielzeug ist teuer, davon kann wohl jedes Elternteil ein Lied singen. Will man seinem Nachwuchs kein billiges Plastespielzeug aus dem Supermarkt in die Hand drücken, kann der Geldbeutel schnell bluten. Eine Lösung für unsere Familienkasse musste her. Als leidenschaftlicher Bibliotheksgänger und Mietauto-Mieter war klar: Wir müssen das Spielzeug nicht besitzen, um es zu nutzen. Leihen ginge auch. Gesagt getan und Tante Google befragt. Gleich der erste Treffer war die Seite „Meine Spielzeugkiste“.
Kinderspielzeug tauschen – Wie funktioniert das?
Zu einem monatlichen Preis ab 4,99 Euro bis 28,99 Euro können Familie hier Kisten mit verschiedenen Spielzeugen buchen. Getauscht werden darf so oft, wie gewünscht. Die Auswahl der Spielzeuge ist riesig. Sehr praktikabel ist die Einstellung zum Alter des Kindes, so werden nur Spielsachen angezeigt, die altersgerecht sind. Ich gebe also zwei bis drei Jahre an und angezeigt werden über 30 verschiedene Spielsachen. Es gibt aber auch viele Spielzeuge für Babys und Kinder bis zum Alter von fünf bis sechs Jahren. Als Germanistin und überzeugte Kinderbüchervorleserin freue ich mich über die vorhandenen Bücher. Gut ankommen bei mir auch das viele hochwertige Holzspielzeug. Da kann getrommelt und balanciert, geklopft und Memory gespielt werden.
Kinderspielzeug tauschen statt kaufen – Die Praxis
Jedes Mal, wenn eine neue große Kiste mit neuen Spielwaren bei uns eintrifft, sind wir ganz aus dem Häuschen. Ja wir! Sowohl die kleine Maus als auch Mama lieben es, die Pakete zu öffnen und zu bestaunen. Was sofort auffällt: Alle Bücher, Spiele, Bausteine etc. kommen immer super sauber und ordentlich verpackt bei uns an. Manchmal sind sogar noch originalverschweißte Verpackungen dabei. Um Hygiene und fehlende Sauberkeit müssen sich alle Mamas und Papas also gar keine Sorgen machen. In unserem Abo sind, je nach Größe, immer zwei oder drei Spielzeuge inbegriffen. Um meine Tochter nicht zu überfordern, haben wir gemeinsam immer erst eines der Spiele herausgesucht und ausgiebig ausprobiert und dann nach und nach die anderen. Irgendwann, typisch Kinder eben, wurden die Bücher, Legosteine und Playmobilfiguren dann langweilig bzw. meine Kleine hatte den Dreh raus. Tauschen war also angesagt. Das erste Mal hatte ich wirklich Bammel, wie das Zurückschicken der Dinge verlaufen würde. Würde sich mein Mädchen einfach trennen können oder würde es Tränen geben? Es gab keine einzige. Genauso so ein geübter Bibliotheksprofi wie ihre Mama ist es mein Töchterchen von klein auf gewöhnt, Dinge auch mal wieder abgeben zu müssen und sich dafür neue schöne Dinge auf Zeit leihen zu können. Im Paket liegt ein Rücksendeaufkleber bei, einfach die Spielzeugkiste zu kleben, Aufkleber darauf und ab geht es zur Post.
Doch genau da liegt unser „Problem“. Zwei Vollzeitjobs, unsere Tochter und ein großer Freundeskreis füllen uns so aus, dass wir es manchmal wochenlang nicht schaffen, das Paket zur Post zu bringen und damit die Spielsachen zu tauschen. Das Tolle und gleichzeitig für uns lähmende an der Spielzeugkiste – es gibt keinen festen Zeitpunkt der Rückgabe. Man kann das Spielzeug so lange leihen, wie man möchte. Anders als beim Onlineshopping bei dem man gezwungen ist, die Pakete rechtzeitig zurückzuschicken, um die zweiwöchige Rückgabefrist einzuhalten.
Mein Fazit: Tolle Sache für Kinder und Eltern, nur an der eigenen Motivation zur Post zu laufen, muss noch gefeilt werden
Preise:
Ab 4,99 im Monat: 1 Spielzeug, je Tausch 4,99 Euro Gebühr
14,99 Euro pro Monat: 3 Spielzeuge parallel, Tausch umsonst
Ab 19,99 Euro: 2 Spielzeuge, 1 Mega Spielzeug, Tausch umsonst
Ab 28.99 Euro: 3 Megaspielzeuge, Tausch umsonst
Bilder: meinespielzeugkiste
Danke an Julia für ihre persönlichen Erfahrungen.
– Haben Sie schon mal über Spielzeugtausch nachgedacht?
– Wie finden Sie die Möglichkeit Spielzeug zu tauschen statt zu kaufen?
– Haben Sie Erfahrungen mit anderen Anbietern?
Wir freuen uns auf ihre Kommentare.
Ich finde die Idee toll. Wie oft landen Spielsachen ungenutzt in der Ecke, da ist das hier eine tolle Alternative!
Das sehen wir auch so.