Von itti, 10. Januar 2013

Meine Erste Fahrt mit teilauto Carsharing Teil 2

Schon ein Monat ist vergangen, seitdem wir unser Auto abgegeben haben. Bisher sind wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut ans Ziel gekommen, bis auf zwei Fahrten während der Weihnachtszeit, da waren die Straßenbahnen sehr voll und wir weniger glücklich.

Anmietung und Start des Carsharing Autos

teilauto Renault KangooDie Anmietung klappte problemlos. Am Wochenende hatte ich mein Wunschauto im Internet gebucht. Ich erhielt eine Bestätigung mit der genauen Beschreibung des Standortes und allem, was noch zu beachten ist. Keine 10 Minuten von unserer Wohnung entfernt liegt die teilauto Station. Pünktlich 10 Uhr habe ich das Auto mit der Mitgliedskarte geöffnet. Im Wagen findet man dann Autoschlüssel, Bordbuch, Beschreibung, Tankkarte und in diesem Fall eine Parkkarte. Jetzt, im Winter, ist es auch mit M+S Reifen ausgestattet. Nach dem Öffnen musste ich leider feststellen, dass meine Vorgänger weniger zimperlich in Sachen Sauberkeit waren: Bonbonpapier und Weihnachtsbaumnadeln lachten mich an. Es kostete mich etwas Zeit, die Mängel telefonisch zu melden, denn dazu ist man verpflichtet.

Die Fahrt, das Abstellen mit teilauto

Benzin war ausreichend im Tank und so konnte die Fahrt losgehen. Gebucht hatte ich den Renault Kangoo für 4 Stunden zum Preis von 9,60 Euro zzgl. Km-Geld. Es ging zum Baumarkt, dann altes Holz und Pappen entsorgen und einen größeren Einkauf in der VG tätigen, mit vielen schweren Flaschen natürlich. Zu Hause noch alles ausladen und anschließend das Auto innen aussaugen, ich will schließlich mit gutem Beispiel voran gehen. Gegen 13.15 Uhr stand ich wieder an der Parkschranke, die Parkkarte gewährte mir Einlass und ich stellte den Kangoo auf einem der vorgesehenen Parkplätze ab. Jetzt nur noch Auto ausschalten, alle Fenster schließen, Schlüssel wieder im Auto deponieren und das Fahrzeug mit der Nutzerkarte abschließen. Fertig! Das Thema Auto kann ich beruhigt bis zur nächsten Anmietung vergessen. Auch nicht schlecht!

Kostenrechnung Carsharing teilauto

Ach so – gefahren bin ich 28 km zu 0,28 Euro je km, gesamt also 7,84 Euro. Die Fahrt hat mich insgesamt also 17,44 Euro gekostet, ich denke das ist i.O. Im Vergleich mit unserem „alten“ Auto wäre ich auf ein km-Preis von 40,5 Cent gekommen was Gesamtkosten in Höhe von 11,34 für 28 km entspricht. So kann man das aber nicht stehen lassen!!! Wir haben im vergangenen Monat ein mal das Auto für 17,44 Euro genutzt, dazu kommen die monatliche Grundgebühr von 6 Euro und die Versicherung (um die Selbstbeteiligung zu verringern) monatlich mit 7,50 Euro. Somit hatten wir im ersten Monat ohne eigenes Auto Gesamtkosten von 30,94 Euro dem gegenüber stehen über 500 Euro Gesamtkosten bei unserem alten Auto, die ich in meinem ersten Bericht errechnet hatte.

Das rechne ich gern auch noch die Monatskarte dazu mit 46 Euro dazu. Somit können wir uns noch einige male ein teilauto mieten, bis wir monatliche Kosten in Höhe von 500 Euro erreichen.

Haben Sie auch schon mal Carsharing genutzt?
Welche Ergahrungen haben Sie mit dem Teilen eines Autos?

Ich bin gespannt auf Ihre Antworten.

Unser Buchtipp: Car-Sharing: Eigentumslose PKW-Nutzung als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung? (Michelle Borchardt)

PS: Nach uns hat auch der Spiegel das Thema Carsharing aufgegriffen und ausführlich darüber berichtet.

5 Antworten auf Meine Erste Fahrt mit teilauto Carsharing Teil 2

  1. Peter B sagt:

    Kaum abgeschickt: noch ein Argument:
    sowohl meine Frau als auch ich hatten seit 20 Jahren kein Auto im Besitz. Dh die fixen Kosten an Versicherung und Steuer und Neuanschaffung wären immens gewesen. Bei stattauto-carsharing haben wir nicht einen Gedanken darüber „verschwenden“ müssen. Das gesparte Geld geht bei uns jedes Jahr in die SonderTilgung der Hypothek, da wird das Haus wertvoller, während ein Auto über die Jahre nur wertloser würde.

    • Birgit sagt:

      Unserer Familie habe ich auch schon vorgeschlagen, dass wir von dem „vielen Geld“ welches wir jetzt übrig haben, doch endlich ein Haus kaufen könnten. Wer weiß?!

  2. Peter B sagt:

    Als mein Vater Mai 2012 sein Auto verschrotten mußte, das ich (46J) im Familien-internen Carsharing-Modell mitbenutzen durfte, habe ich mich für das Münchner stattauto entschieden. Mit dem MVV-Abo (seit 2001) reduzierte sich die AufnahmeKaution um die Hälfte auf 250€, so auch für meine Frau.
    Im Umlreis von 2km haben wir 6 Stationen mit ca 20 Autos von Kleinstwagen über 9-Sitzer und Transporter alles zur Verfügung.
    a) Die erste Fahrt mit einmen Ford Focus Kombi (PreisKl. 3) war schon 2 Wochen nach Beitritt, nach Südfrankreich, für 9 Tage (Zeit-Preis 131,25€) + 2031km (507,75€) – PreisRabatt wegen mehr km auf Gesamtdauer = -43,75€ machte insgesamt = 639,00€ Brutto. Für den Preis komme ich nicht mit Flieger für 3 Personen + Mietwagen vor Ort aus.

    Und das wichtigste, wir haben noch eine befreundete Mutter mit Sohn mitgenommen (Vater kam mit eignen Auto später nach). Obwohl sie selber kein stattauto-Mitglied war, aber gut ausgeruht, durfte sie das Auto fahren, aber nur solange wie ein stattauto-Mitglied mit im Auto sitzt. Das ist ein tolles Konzept für Personen, welche selber (momentan) nicht (mehr) fahren können, aber mobil sein wollen, indem sie sich Auto und Fahrer (Student, Nachbar, soziales Jahr) mieten.
    Nach 9 Tagen haben wir das Auto durch eine Waschstraße geschickt (6.-€ ersetzt bekommen) und selber gestaubsaugt (2.-€ für Automat ausgegeben, 10.- ersetzt bekommen), einfach, weil wir dem nächsten Mieter ein freudiges, sauberes Fahrgefühl gönnen, so wie wir es erwarten.

    Mit der UTA-Karte läßt es sich auch im Ausland gut tanken, ohne große Formalitäten, nur muß man sich angewöhnen, vor dem Aussteigen an der Zapfsäule den Kilometerstand zu merken, weil man den nach der PIN auch eingeben muß. Wir versuchen immer die billigste Tankstelle zu erwischen, denn je billiger wir tanken, desto weniger muß stattauto die km-Preise anheben.
    Leider schließen sich UTA-Karte und Punkte-Sammel-Karte gegeneinander aus. Man kann auch selber die Tankrechnung bezahlen & Punkte sammeln, muß aber dann die Tankbelege einreichen und erhält die Kosten komplett erstattet. Es ist halt abzuwägen: Punkte + Vorauszahlung oder UTA-Bequemlichkeit.

    b) 2. 3-wöchige Urlaubsfahrt im Sommer 2012 an die deutsche Ostsee: 2589 km = 569,58€ + Zeitpreis 272,80€ = 842,38 brutto.
    Und: Die Bearbeitung & Weiterleitung von Strafzetteln kostet nur 3.-€ und nicht „herzlose“ 25.-€ wie bei einem anderen gelb-schwarzen Autovermieter.

    c) Bestes Erlebnis bisher: stattauto-Transporter zum KleinKinder-Flohmarkt, dessen Stammplatz neben dem FlohmarktPlatz ist. Transporter in der Früh für 2 Stunden (total 8,58 €) geholt, beladen, entladen, zurückgegeben. 8 Stunden später, nach dem Flohmarkt, nochmal für 1 Stunde (total 5,61€) gemietet, die unverkauften Reste schnell nach Hause transportiert, wegen Minimalstrecke von insgesamt 10 km kein Tanken, zurück. Diese Kosten hatten wir mit unseren ersten verkauften Gegenstand wieder drin. Meine Frau war sogar in der Früh mit Rad und Fahrrad-Anhänger seperat hingefahren, am Nachmittag hatte alles im Transporter mit Platz. Gebucht hatten wir am Abend vorher.

    d) Meine Besuche bei meiner Mutter, ca 100km von München weg, ist jetzt gegenüber der Bahn vergleichbarer: BC50 comfort (wg Dienstfahrten vom Arbeitgeber bezahlt) Hin&Zurück am selben Tag 12,50€ versus 8h stattauto ca 80€ bei ca 200km. „Fahrzeit“ ist identisch, wenn ich das „Nach-Hause-Holen“ und wieder Abstellen des Autos mit dazurechne.

    Appropo „Nach-Hause-Holen“ des Autos: wir kommen schon unter 1 h zwischen 1. Gedanken, wir wollen ein Ausflug mit dem Auto machen, ins Internet gehen, aus 6 Stationen ein Auto auswählen & buchen, der Fahrer radelt los, während der Rest der Familie sich reisefertig macht, mit Auto vorfahren, Kindersitz einbauen, alle einsteigen und losgeht’s. Als einzige Kompromiss muß man evtl ein größeres Auto mieten, als geplant. Z.B. war einmal nur noch ein 9-Sitzer Kleinbus verfügbar, kostete im Endeffekt das Doppelte auf 8 h (= 55,33€ bei 81km). Positiv war, die 4-jährige Tochter freute sich, mit den Erwachsenen auf der vorderen Bank mitsitzen zu dürfen.

    e) Aber es gab auch das umgekehrte Erlebnis am 1. Weihnachtsfeiertag 2012: es war kein Auto in ganz München mehr verfügbar, also doch zu Dritt mit der Bahn gefahren.

    f) Einmal bin ich fälschlicher Weise an die falsche Station geradelt. In der Zentrale angerufen, gebuchte Auto wurde storniert (gerade mal 15min Zeitpreis berechnet) und ein dortiges Auto freigeschaltet. Zum gebuchten Auto radeln hätte 30 min gedauert.

    g) Die Telefonzentrale ist immer nett, und weisen auch daraufhin, ob sich eine Zeitverkürzungs-Meldung lohnt, oder ob man einfach das Gespräch ohne Auftrag beenden möge.

    h) sehr hilfreich finde ich, daß man bei der Buchung einen Kommentar mitgeben kann, der auf der Rechnung erscheint.

    i) für jede Buchung bzw Änderung erhält man eine eMail, welches auch die Info für einen Kalendar-Eintrag enthält. Hier hätte ich gerne noch den Kommentar und das Kürzel des Autos in die Betreff-Zeile, damit zB. am Smartphone-Kalendar nicht nur „Ihre STATTAUTO München-Buchung“ steht.

    j) Großer Vorteil: Die Garage auf dem Grundstück ist ein idealer Stauraum und alle Fahrräder + Anhänger sind immer trocken.

    k) für unsere nächsten Urlaube habe ich die Auto’s schon reserviert. Sollten wir uns umentscheiden, sind die Stornokosten geringer als bei Bahn- und Flugreisen.

    l) Unser größter Wunsch wäre eine stattauto-Station in 100 Meter Umkreis (oder soll ich gleich klare Worte schreiben. vor der Haustüre 😉 )

    • Birgit sagt:

      Hallo Peter,

      auf diese vielzahl detaillierter Erfahrungen können wir leider noch nicht zurück blicken. Wenn ich Sie richtig verstehe, haben Sie „Carscharing“ bis auf einmal Weihnachten noch nicht bereut. Der Service, bei Ihnen in München, hört sich ja auch richtig gut an. Das ist viel Wert, denn ein Auto teilen ist auch ein wenig Vertrauenssache, finde ich.
      Wir haben das große Glück, dass die nächste Station ca. 250 m von unserer Wohnung entfert ist. So lange läuft man auch mal, wenn man ein Auto besitzt und keinen Parkplatz vor der Haustür findet.
      Gibt es in Ihrem Freundes- und Bekanntenkeis noch mehr Leute die Carsharing nutzen? Hat Sie schon mal Jemand „schief“ angeschaut, wenn Sie sagen – Ich habe gar kein Auto. -?

  3. Pingback: Das eigene Auto - persönliche Freiheit oder Belastung? | Livona - Der Bio-Blog

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