Manchmal krieg ich auch die Motten, wenn etwas nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle. Von denen spreche ich aber hier nicht. Es geht um Kleider- und Lebensmittelmotten und die können ja ganz schön fies sein. Besonders wenn sie an ihrem Lieblingspulli nagen und er mehr Löcher bekommt als vorgesehen.
Die Motten – Oder was wir so nennen
Motten gibt es ganz verschiedene, die sie in zwei Gruppen einteilen können. Zu den Textil- oder allgemeiner gesagt Material schädigenden Motten zählen die Kleidermotten, Pelzmotten, Samenmotten und Kleistermotten. Dann gibt es noch die Lebensmittel- oder anders ausgedrückt Vorrat schädigende Motten, zu denen die Mehlmotten, Dörrobstmotten und Tropische Speichermotten gehören. Kribbelt es bei Ihnen schon in Gedanken? Ich kann Sie beruhigen, Motten übertragen keine Krankheiten und auch andere Gesundheitsrisiken sind nicht bekannt. Auch der Verzehr von befallenen Lebensmitteln ist generell unbedenklich, allerdings reagieren manche Menschen allergisch auf die Ausscheidungen der Motten.
Motten an sich sind lästig, wenn Sie in der Wohnung umher schwirren. Sie vergreifen sich aber weder unseren Lebensmittel noch an unseren Wollsachen, genauso wie die Eier. Gefräßig sind nur die Larven, die aus den Eiern schlüpfen und z.B. über Wollpullover, Haare oder Federn herfallen. Besonders wohl fühlen sie sich bei Temperaturen um 24 °C und eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 75%. Trockenheit, Kälte oder Hitze mögen sie weniger. Auf Baumwolle fahren sie nicht ab!
Mottenbefall vorbeugen
Für Motten gibt es viele Wege, um sich in ihrer Wohnung einzunisten. Sie kommen durch geöffnete Fenster, sind beim Lebensmitteleinkauf im Supermarkt dabei, fühlen sich in Second-Hand- Kleidung wohl oder haben sich im alten Möbel vom Trödelmarkt versteckt.
Vorbeugen können Sie z. B. durch Fliegengitter an Fenstern und Türen, Lavendelsäckchen oder Zedernholz im Wäscheschrank. Motten mögen verschiedene Düfte nicht, wie z.B. von Lorbeerblättern, Nelken, Pfefferminze oder Patchuli. Ätherische öle verduften recht schnell, deshalb sollten Sie diese Produkte regelmäßig ersetzen.
Motten natürlich bekämpfen
Wenn Sie nun doch die Motten gekriegt haben, können Sie wie folgt vorgehen, um sie auf natürlichem Weg wieder los zu werden. Von chemischen Mitteln raten wir Ihnen in der Wohnung und im Haushalt ab. Sind Sie der Jäger-Typ, können Sie mit der Fliegenklatsche auf Jagd gehen, wenn Sie die Motten sehen. Außerdem helfen Pheromon-Klebefallen, um männliche Motten im wahrsten Sinne fest zu halten, was die Fortpflanzung der Motten einschränken kann.
Um der Ursache auf den Grund zu gehen, müssen Sie die Motten-Eier vernichten, bevor die Larven schlüpfen können. Dafür hat die Natur Nützlinge geschaffen, für diesen Fall die Schlupfwespe. Sie brauchen keine Angst haben, dass Sie es nach den Motten mit Wespennestern zu tun haben. Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Kleidermotten. Sie sind nur ca. 0,4 mm groß, somit mit bloßem Auge kaum zu erkennen, und weder für Menschen, noch für Haustiere gefährlich oder lästig. Sie legen ihre Eier in die Motteneier, die dadurch absterben. Stehen keine Motteneier mehr für die Eiablage zur Verfügung, verschwinden auch die Nützlinge. Geliefert werden sie Schlupfwespen auf Kärtchen zur sofortigen Anwendung.
Ist Ihnen die Sache mit den Schlupfwespen zu unheimlich, können Sie auch das natürliche Insektizid Neem verwenden. Es wird aus den Blättern des tropischen Neembaumes gewonnen und stoppt die Entwicklung der Insekten. Die Motten-Larven fressen nichts mehr, können sich nicht weiter entwickeln und sterben nach wenigen Tagen ab. Bitte beachten Sie, dass auch natürliche Gifte ein Gefahrenpotential haben und entsprechend den Anweisungen angewendet werden sollten.
Alternativ können Sie befallene Kleidung auch – gut verpackt – für ca. eine reichliche Woche bei -18°C in das Gefrierfach legen. Dabei werden alle Entwicklungsstadien der Motten abgetötet. Vorsichtshalber sollten Sie diese Maßnahme im Abstand von ca. 3 Wochen wiederholen.
Noch mehr detaillierte Informationen finden Sie auf den Seiten des Umwelt-Bundesamtes.
Ganz praktisch bietet das Portal Perla Natura ein Rundum Sorglos-Paket für die natürliche Mottenbekämpfung und Vorsorge an. In diesem übersichtlichen Online-Shop können Sie ihren Nützlings-Bedarf ermitteln, sich in passenden Abständen liefern lassen und vorbeugende Mittel aus Zedernholz, Neemöl oder Lavendelblüten gleich mit bestellen.
Bei Perla Natura finden Sie biologische Hilfe zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten und Kleidermotten.
Wenn Sie wissen wollen, wer hinter Perla Natura steckt (das wollten wir natürlich auch), lesen Sie die Antworten von André Lindert auf unsere Fragen.
Fotos: Wo nicht anders angegeben Perla Natura
Habe den Bericht mit Interesse gelesen und frage mich,ob es auch eine ökologische Alternative dazu gibt,meine Schwiegermutter zu bekämpfen.
Ich hoffe auf eine Antwort.
Schlupfwespen werden da wohl nicht helfen. Nun kommt es darauf an, ob ihre Schwiegermutter zu den Nützlingen oder den Schädlingen zählt. Die Nützlinge unter den Schwiegermüttern müssen Sie meist nicht bekämpfen, Sie brauchen sie ja hin und wieder. Verrichtet der Nützling seine Arbeit zu intensiv, hilft oft laute Musik ihrer Kinder oder einfaches Beschimpfen.
Befinden Sie sich wiederum bereits in den Fängen der Schwiegermutter hilft meist nur noch tot stellen oder zubeißen. Für diese Tipps übernehmen wir keine Garantie!
PS: Das ist eine Satire! Wir haben nichts gegen Schwiegermütter!
Das ist ja eine super interessante Sache mit den Wespen, die die Eier vernichten, das hab ich bisher noch nie gehört! Vielen Dank für die Info. Gibt es vielleicht ähnlich hilfreiche Mittel bei der Staublaus, die ja ebenso wie die Motte harmlos ist, aber ziemlich nervt und besonders schwer aus der Wohnung wieder wegzukriegen ist? Wäre toll, wenn mir jemand einen Tip geben könnte. Gift sprühen kommt für mich nicht in Frage.
Hallo Bettina, ich leite die Frage mal weiter. Da muss doch was zu machen sein!
Danke! Ich hoffe auf eine hilfreiche Antwort.
Es ist wirklich etwas befremdlich wie Schlupfwespen vorgehen, aber bei mir haben ihren Zweck erfüllt!
Nach dem Einsatz von Schlupfwespen war dann endlich Schluss mit der Mottenplage. Mission abgeschlossen 🙂