Wir haben es getan! Es ist weg. Heute – ist der Tag Null – unser erster (halber) Tag ohne eigenes Auto.
Unser Entschluss, auf ein eigenes Auto zu verzichten, musste lange reifen. Es gab immer mal wieder Rückschläge, z.B. das Argument: „Nein, ich will meine persönliche Freiheit behalten und unabhängig sein, wenn ich spontan mobil sein will.“ Oder der gut gemeinte Hinweis: „Wenn man längere Urlaubsreisen plant, ist Carsharing auch recht teuer, das rechnet sich dann nicht.“ Auf jeden Fall hatten wir mehrere heiße Phasen, bei denen unsere Idee beinahe unter die Räder gekommen wäre. Aber wir sind stark geblieben, auch als mich unser sehr netter Autoverkäufer etwas ungläubig anschaute, nachdem ich ihm sagte, dass wir zukünftig „in Carsharing“ machen.
Unsere Fahrzugkosten
Heute nun, hat unser lieb gewonnener, weißer Toyota Versus seine Heimreise ins Toyota Autohaus erfolgreich absolviert. Welche Kosten (der Wagen war geleast) abschließend auf uns zu kommen, werde ich noch erfahren. Welche Kosten ab sofort entfallen, weiß ich jetzt schon: Die Leasingrate von rund 216,- Euro, die Versicherung jährlich ca. 520 Euro, die Kfz-Steuer mit rund 110 Euro, Benzin monatlich 150 – 200 Euro und natürlich Kosten für Wartung und Reparaturen. Da kamen bei uns über 500,- Euro monatlich zusammen. Wahrscheinlich müssen wir uns doch noch einmal mit dem Thema ökologische Geldanlage im neuen Jahr beschäftigen :-).
Unsere neue Mobilität
Wie komme ich jetzt in die weite Welt? Seit über einem Jahr bin ich schon im Besitz einer Monatskarte für die DVB (Dresdner Verkehrsbetriebe), weil ich ungern mit dem Auto in der Stadt unterwegs und auf Parkplatzsuche bin. Außerdem finde ich es angenehmer, nach getaner Arbeit in der Bahn zu sitzen und langsam zu entspannen, als noch genervt im Auto, weil die Rotphasen wieder besonders lang sind oder der Fahrer vor mir besonders langsam ist.
Neu seit Dezember kommt dazu, dass ich mich bei teilAuto, einem Carsharing Unternehmen in Dresden angemeldet habe. Als Monatskarten-Inhaber für 6 Euro monatlich. In unserer Nähe gibt es viele Stationen und ich hoffe sehr, dass wir immer kurzfristig ein Auto bekommen. Für den nächsten Osterurlaub haben wir vorsorglich schon mal ein Auto reserviert. Die Modellpalette bei teilAuto ist recht umfangreich und reicht vom Smart bis zum Transporter, auch Elektroautos stehen z.B. am Bahnhof zur Verfügung. teilAuto Carsharing gehört zum CarsharingVerbund, sodass ich auch in anderen Städten, ich hoffe unkompliziert, ein Auto mieten kann.
Längere Strecken zu Kunden oder Messen fahre ich sehr gern mit der Bahn. Da landet man in der Regel im Zentrum, braucht keinen Parkplatz, steht vorher auch nicht im Stau, musste das Auto nicht von Schnee und Eis befreien, und kommt für gewöhnlich mit dem öffentlichen Nahverkehr ans Ziel. Rechtzeitig gebucht und mit etwas Streckenkenntnis ist die Bahn eine preiswerte Alternative auch ohne Bahncard. Natürlich würde ich auch den Flieger nehmen, wenn es sein muss, aber ungern!
Eigenes Auto für und wider
Heute erinnerte ich mich an den Satz eines guten, alten Freundes der sagte: „Besitz belastet!“ damals hatte ich den tiefen Sinn dieser zwei Worte noch nicht so überblicken können oder wollen. Jetzt bin ich der Meinung, er hat Recht! Mal sehen wie lange das im Umkehrschluss auf unser nicht vorhandenes Auto zutrifft. Ein eigenes Auto bietet einem scheinbar persönliche Freiheit, die aber sehr vielen Regeln und relativ hohen Kosten unterliegt. Ist das dann noch persönliche Freiheit?
Ihre Meinung über das eigene Auto, Ihre persönliche Freiheit und Carsharing interessieren mich. Schreiben Sie mir, was Sie davon halten und wie Ihre Mobilität aussieht.
Mein erstes Mal – meinen Bericht über die erste Anmietung eines Autos bei teilauto Carsharing.
Das ist eine ganz feine Sache. Den Weg zur Arbeit (gut 60 km) lege ich inzwischen auch mit der Bahn zurück. Das Auto steht eigentlich zwecklos in der Garage. Aber leider ist das Auto teilen (noch??) nicht auf dem Land angekommen.
Das stimmt, leider! Bei teilauto ist das auch immer wieder ein Thema, ein Auto muss aber auch für Carsharing-Unternehmen Rechnen. Im Moment kann man das Auto nur in Privatinitiative teilen. Dafür gibt es ja auch Portale. Hier z.B. https://www.nachbarschaftsauto.de; http://www.tamyca.de; http://www.flexauto.de/pages/privates-carsharing.php; ich habe keine Ahnung wie gut die sind.
Pingback: Meine Erste Fahrt mit einem Carsharing teilauto | Livona - Der Bio-Blog