Schweren Herzens habe ich mich Ende vergangenen Jahres entschlossen, meinen Bio-Garten aufzugeben. Mir fehlte einfach die nötige Zeit, um mich allen Pflanzen intensiv genug zu widmen. Gartenarbeit war für mich mehr Erholung und Entspannung als Arbeit. Die Pflege der Beete, Sträucher und Bäume verlangte natürlich viel Zeit. Besonders vermissen werde ich die Erfolgserlebnisse, wenn nach der Aussaat das erste Grün aus der Erde sprießt, oder das Beet wieder unkrautfrei ist.
Gartenpflanzen überwintern – auf dem Balkon
Deshalb habe ich einige meiner Lieblingspflanzen im vergangenen Herbst einfach umgezogen, auf meinen Balkon. Leider konnte ich meinen Kirschbaum nicht mitnehmen. Smily traurig Die erste Frage meiner Nachbarin war, als sie meine vielen Pflanzen im Treppenhaus sah: „Meinst Du, dass die den Winter überleben?“ Ich dachte so: Warum nicht?
Der große Topf mit der Clematis kam ganz nah an die Hauswand, genau wie die Heidelbeeren, die Preiselbeere und der Salbei. Die habe ich ganz dich zusammen gerückt und mit robustem Jutestoff umhüllt.
Ein Teil der Erdbeerpflanzen, davon kann ich nie genug haben, kamen auf das Fensterbrett am Balkon. Die anderen habe ich in zwei Blumenkästen gepflanzt und auf den Holzdielenboden dicht an die Hauswand gestellt. Auch die durften miteinander kuscheln, bekamen etwas Kieferreisig um den „Bauch“ und ebenfalls eine Juteverpackung.
Von Zeit zu Zeit habe ich nachgesehen, ob meine Lieblingspflanzen etwas Feuchtigkeit brauchten, nur dann habe ich sparsam gegossen.
Erdbeeren und Sträucher auf dem Balkon-Garten
Und siehe da, jetzt kann ich meiner Nachbarin berichten, dass meine Pflanzen den Winter sehr gut überstanden haben. Die Erdbeeren bekommen neue Blätter, an den Heidelbeeren zeigen sich erste grüne Spitzen und die Clematis treibt wunderbar neu aus. Von meinem Salbei hätte ich sowieso erwartet, dass ihm der Winter wenig ausmacht, hat ihm auch nicht. Sogar meine alten Balkon-Topfpflanzen, Astern und Glockenblumen, scheinen gut durch den Winter gekommen zu sein. Alle Pflanzen haben bereits eine erste Düngung mit „Bio-Grünguss“ erhalten, worüber sie sich, glaube ich, gefreut haben. Neue Erde brauchen sie in dieser Saison erst mal nicht, die hatten sie beim Umpflanzen Ende vergangenen Jahres bereits bekommen.
In erster Linie fürs Auge kommt zwischen die Erdbeerpflanzen im Balkonkasten Kapuzinerkresse, natürlich in Demeter Qualität von Bingenheimer Saatgut. Nutzen möchte ich die Kapuzinerkresse aber nicht nur als Dekoration sondern die Blätter und Blüten für Salate. Außerdem möchte ich die jungen, grünen Samenkapseln mal zu Kapernersatz verarbeiten.
Neue Erde bekommt nur meine Weinrebe ein Gelber Muskateller, die schon ein paar Jahre mit der gleichen Erde auskommen musste. Seit zwei Jahren verwende ich dafür, bei allen Pflanzen wo es Sinn macht, die Blöcke aus Kokosblumenerde der POP UP Erde von Romberg. Die ist übrigens auch als Anzuchterde, meiner Meinung nach, hervorragend geeignet. So ein Block wiegt ca. 700 g und ergibt mit 3 Litern Wasser aufgefüllt ca. 10 Liter locker leichte Erde. Seitdem ist der Transport von Blumenerde für mich ein Kinderspiel, genau wie die einfach Handhabung.
Wahrscheinlich bekommt die Weinrebe auch in diesem Jahr wieder Gesellschaft von ein oder zwei Tomatenpflanzen, die habe ich bisher immer selbst heran gezogen. In dieser Saison hoffe ich, dass unser Nachbar ein paar Pflänzchen zu viel hat und mir ein oder zwei abgeben kann.
Gespannt, nein eigentlich entspannt, sehe ich meiner ersten Bio-Balkon-Garten-Saison entgegen.
- Was pflanzt ihr auf eurem Balkon?
- Ist euer Balkon eher mit Zierpflanzen bestückt?
- Oder baut ihr auch Gemüse, Kräuter usw. an?
Wir freuen uns über eure Kommentare und Ideen.